Hildesheim. Erde fliegt ins Pflanzloch, jeder darf mal den Spaten nehmen und dabei helfen, einen Kirschbaum einzupflanzen. „Das ist ein Wunschbaum“, erklärt Gisela Meyer-Menk, Mitglied des Kirchenkreisvorstandes, „jedes Kind schreibt einen Wunsch auf einen Zettel und die hängen wir dann an den Baum.“
Das Einpflanzen des Baums ist Teil des Gartenfestes in der Paulusgemeinde in Himmelsthür. Es bildet den feierlichen Abschluss für einen Ferienaufenthalt von zehn Kindern aus einer weißrussischen Region nahe Tschernobyl.
Bereits zum 29. Mal organisiert der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt gemeinsam mit der Ev.-luth. Landeskirche Hannover Erholungsurlaube für Kinder aus der Umgebung des Supergaus von 1986. Auch über 30 Jahre nach der radioaktiven Katastrophe sind die Folgen noch deutlich spürbar. Dazu zählen insbesondere Schäden für die Landwirtschaft und starke gesundheitliche Beeinträchtigungen. Das gilt auch für die Kinder, deren Körper ziemlich hohe Mengen vom radioaktiven Cäsium aufweisen. In den letzten Jahren kam es zu einem erneuten Anstieg von Schilddrüsenkrebs insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.