
Die Zeit heilt alle Wunden – aber sehr langsam
Wenn Sie an eine Oase denken, dann würden Sie nicht unbedingt an Hildesheim und die Region denken. So aber denken die Kinder und ihre Eltern in Gomel (Weißrussland), nicht weit entfernt von Tschernobyl. Im Atomkraftwerk in diesem Ort ereignete sich vor 31 Jahren, am 26. April 1986 ein Super-Gau. Der Atomunfall wurde zur größten radioaktiven Katastrophe der Welt, bei der fast ein Viertel des Territoriums der Republik Belarus (Weißrussland) verseucht wurde. Starke gesundheitliche Beeinträchtigungen und die Schäden für die Landwirtschaft sind auch heute noch spürbare Folgen der Katastrophe.
Gemeinsam mit der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers organisiert der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt seit nunmehr 26 Jahren jedes Jahr im Sommer vier Wochen Erholungsurlaub für Kinder aus dem von der Katastrophe stark betroffenen Weißrussland. Für Kinder aus diesen Gebieten ist unser Zuhause eine Oase. Hier können sie ihrem durch die radioaktive Strahlung belasteten Körper eine Pause ermöglichen. Keine verstrahlte Luft einatmen, sauberes Wasser trinken und gesunde und unbelastete Lebensmittel essen. Für uns so selbstverständlich, für diese Kinder und ihre Familien nur eine weit entfernte Hoffnung. Ein 4-wöchiger Aufenthalt in der „Oase“ bedeutet für diese Kinder, dass sie ihre Lebens- und Abwehrkräfte für weitere zwei Jahre stärken können.
Auch für das kommende Jahr laden wir wieder Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren aus der Region Gomel ein. Um den Kindern den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu gestalten, suchen wir Familien, die jeweils zwei Kindern für vier Wochen ein Zuhause bieten.
Um die Gasteltern in dieser Zeit zu unterstützen, bieten wir unter der Woche eine Ganztagsbetreuung von 9.00 – 15.00 Uhr an und gestalten den Aufenthalt mit abwechslungsreichen Angeboten/Ausflügen wie z.B.
- Ferienwoche in Hohegeiß
- Waldtag mit dem Revierförster
- Badetage im Wasserparadies
- Obst- und Gemüsetag beim Bauern auf dem Land und gemeinsames Kochen
- Besuch im Rastiland
- Erlebnispädagogik in der Schule
- Boßelturnier und Grillnachmittag u. a.
Dolmetscher, die die Gruppe begleiten, sind für die Kinder und Gastfamilien als Bezugsperson immer ansprechbar.
Die entstehenden Kosten werden überwiegend durch Spenden finanziert. Sollten Sie Fragen haben, so können Sie sich gern an unsere Ansprechpartnerinnen vor Ort wenden. Gern helfen wir Ihnen weiter.