Zum 1. Advent gehe ich in den kalten Garten, um einige Tannenzweige und Hagebutten abzuschneiden. Ich steige auf den Dachboden und suche nach den Kartons mit den Strohsternen und Windlichtern. Kerzen hatte ich schon vor einigen Tagen gekauft. Fehlt nur noch der Adventskranz.
Für mich ist der 1. Advent und die folgende Adventzeit eine besondere Zeit. Die ganz praktischen Vorbereitungen im Haus helfen mir, mich auf Weihnachten einzustimmen. Denn mit dem Aufräumen im Haus räume ich immer auch ein wenig mich selbst auf und mit dem Schmücken und Einrichten der Wohnung richte ich auch mich selbst aus auf das, was noch kommt.
Der Tannenstrauß, der Adventskalender, der Stern am Fenster – es sind kleine Rituale und Zeichen, die mir helfen doch für einen Moment aus der Hektik und meiner Arbeit heraus zu treten.
Beim Anblick der Kerzen im Wohnzimmer merke ich, dass ich mich freue. Ich freue mich auf den großen Adventskranz in der Kirche und den Tannengeruch im Gottesdienst. Ich freue mich, wieder die alten Adventsieder zu singen, „Macht hoch die Tür“ oder „Tochter Zion“ anzustimmen.
Die Adventszeit ist eine besondere Zeit für mich, die mich immer wieder berührt. Ich bin mir nicht ganz sicher warum. Aber sicherlich ist es auch die Botschaft dieser Wochen:
Auch in der Dunkelheit kann etwas Neues beginnen, da kann ein Licht aufleuchten, auch in den kalten düsteren Tagen, da gibt es Hoffnung, da kann es einen neuen Anfang geben:
„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer!“ (Sacharja 9,9)
Ich lade Sie herzlich ein, diese Adventszeit in den Gemeinden des Kirchenkreises mitzuerleben und mitzufeiern.
Ihr Mirko Peisert
Superintendent