
Hildesheim/Sarstedt. Es war ein Experiment: Fünf Mal innerhalb von zwei Jahren tat sich in der Stadt in einem Ladenlokal eine Pop Up-Kirche auf: Eine Kirche auf Zeit, an ungewohntem Ort und in neuem Format, jenseits von Traditionen. Jetzt hat der Ev.-Luth. Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt die Bilanz des Projektes gezogen. Und festgestellt: Wir sind erst am Anfang. In einer kleinen Broschüre melden sich die Mitglieder der Steuerungsgruppe zu Wort, resümieren, was enttäuscht hat, was erfolgreich war, und welche Erkenntnisse sie aus diesem Experiment mitnehmen. Denn die Pop Up-Kirche soll nicht nach zweijähriger Projektzeit einfach enden, sondern vielmehr in die Gegenwart und Zukunft hineinwirken.
Eine Erkenntnis, sagt Superintendent Mirko Peisert: „Die christlichen Inhalte sind relevant und aktuell.“ Nachhaltigkeit, Konsumverzicht, Bewahrung der Schöpfung, Frieden, zu all diesen Themen hat die Kirche viel zu sagen. Sie müsse aber neue Wege der Kommunikation finden, um diejenigen anzusprechen, die sich von traditionellen Angeboten abwenden. Welche Zielgruppe mit einem Format angesprochen werden soll, das müsse also künftig viel stärker mit bedacht werden.
Während der Projektzeit nahmen sich die Organisatoren um Mirko Peisert und Projektmanagerin Nele Gittermann daher die Freiheit, jeweils die Gestaltung der Pop Up-Kirchen zu verändern. So setzte die erste Projektkirche im Dezember 2018 am Hildesheimer Marktplatz stark auf ein offenes Angebot für Besuchende des Weihnachtsmarktes und Menschen, die im Einkaufsrummel eine Oase der Ruhe finden wollten. Doch trotz des hellen, modernen, heiter gestalteten Ladenraums in der Innenstadt ließen sich nur wenige Passanten anlocken. Bei den künftigen Pop Up-Kirchen setzte das Team daher mehr auf feste Veranstaltungen: Workshops, kleine Kulturevents, Diskussionen. In Sarstedt war die Pop Up-Kirche in den Weihnachtsmarkt eingebunden, in Hildesheim im Januar 2020 Teil der Lichtungen.