Turmfalken sind in St. Nicolai willkommen

Nachricht Sarstedt, 24. November 2018

Nistkasten schafft "Lebensraum Kirchturm"

Sarstedt Nistkasten
Küsterin Sylvia Soller und NABU-Ornithologe Dieter Goy haben den St. Nicolai-Turm mit einem Turmfalken-Nistkasten bestückt. Foto: Christina Steffani-Böringer

Sarstedt. Mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ haben der Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. und der Beratungsausschuss für das Glockenwesen e.V. die St. Nicolai-Gemeinde in Sarstedt ausgezeichnet. Die Gemeinde erhält die Auszeichnung, nachdem sie durch den Einbau eines Turmfalkenkastens im Kirchturm von St. Nicolai neuen Lebensraum für den weit verbreiteten Falken geschaffen hat. Die Lage ist optimal, die Nähe zum offenen Feld südlich des Bruchgrabens schafft für den Raubvogel, der sich gern von Kleinsäugern wie Mäusen ernährt, lebenswerte Bedingungen.

Der neue Nistkasten wurde vom 2. Vorsitzenden des NABU Kreisverbands Hildesheim, Dieter Goy, und von Sylvia Soller, Küsterin an St. Nicolai, montiert. Zuvor hatten sie 25 Ziegelsteine für die solide Basis des Nestes in den Turm bis auf Höhe der Glocken transportiert, dann wurde der Holzkasten sturmsicher verankert.

Das Nest selbst hat Horst Roubal gespendet. Der Schiffzimmermann im Ruhestand war Teil der vor kurzem aufgelösten „Männerbastelgruppe“ der Kirchengemeinde, hat schon eine Vielzahl an hölzernen Ausstattungsstücken für die Gemeinde gefertigt und auch den Mauerseglern an der Regenbogenschule vor ein paar Jahren eine neue Heimstatt verschafft. Nun hat er den soliden Kasten nach einem Bauplan des NABU gebaut. Der Nistkasten hat an der Rückseite eine Luke mit Plexiglasscheibe, damit man das Innere einsehen kann.

Schon früher hatte es einen Nistkasten für Turmfalken in St. Nicolai gegeben, dieser war jedoch über die Jahre baufällig geworden und dann nicht mehr besetzt worden. Deshalb hatte sich Dieter Mönnig, der Baubeauftragte der Gemeinde, dafür eingesetzt, nach Beendigung der Sanierungsarbeiten am Kirchturm einen neuen Kasten zu installieren. Die Küsterin der Gemeinde Sylvia Soller, selbst als „Igelmutter“ im Tierschutz aktiv, hat sich der Aktion angenommen und nun mit Dieter Goy das neue Vogel-Zuhause montiert.

„Wenn alles gut geht, dann können wir ab Januar oder Februar die ersten Turmfalken bei der Balz beobachten. Und wenn sich dann zwei gefunden haben, dann dürfen wir hoffen, schon im Frühjahr wieder Bewohner im Kirchturm zu haben“, so Goy, der die offene Bauweise in luftiger Höhe lobt: „Durch die offenen Schallluken ist es möglich, dass sich hier auch wieder Fledermäuse ansiedeln. Das wäre schön.“ Christina Steffani-Böringer