„Ehen und Familien hat es schon immer in vielfältiger Gestalt gegeben. Nie zuvor aber gab es einen so großen Spielraum für die persönliche Wahl einer Lebensform wie in unserer Gesellschaft. Das mutet den einzelnen Entscheidungen zu, von denen sie niemand entlasten kann. Sie können aber von ihrer Kirche erwarten, dass sie ihnen Maßstäbe an die Hand gibt, mit deren Hilfe sie ihre Wünsche und Absichten überprüfen können.“ So beschreibt ein Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (Ehe und Familie, EKD-Text Nr. 50) die gegenwärtige Lage.
Die Bibel beschreibt den Menschen so: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde ... und schuf sie als Mann und Frau.“ (1. Mose Kapitel 1 Vers 27) Und: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gefährtin machen ...“ (1. Mose Kapitel 2 Vers 18). Der Mensch kennt seinen Ursprung von Gott. Er ist geschaffen als Mann und als Frau. Er ist bezogen auf Gott und auf den anderen Mensch. Mann und Frau gehören zusammen.
Jesus feiert mit: Den Akt der Hochzeit im Kreis von Familie und Freunden zu feiern, war zu Jesu Zeiten anscheinend so üblich, dass er selbst auch daran teilnahm. Wie die Feier abgelaufen sein mag, können wir bestenfalls raten - aber ausgelassenes Essen und Trinken gehörten wohl dazu. Sonst wäre das unerwartete Ende des Weinvorrats keine Schwierigkeit geworden (Johannes Kapitel 2 Verse 1-12).
Die Kirchen laden Paare ein sich kirchlich trauen zu lassen: Braut und Bräutigam sprechen mit dem Pastor oder der Pastorin in einem Traugespräch über die Trauung, über ihre Wünsche und ihre Erfahrungen in ihrer Liebe. In der Trauung hören sie Gedanken aus der Bibel zu Liebe und Partnerschaft. Es folgen die Traufrage oder das Trauversprechen. Dabei versprechen sich die Eheleute gegenseitige Treue und Achtung solange sie leben. Das Versprechen in dieser Form geschieht nicht mehr auf dem Standesamt, sondern nur noch im Gottesdienst. Und nur hier wird das Hochzeitspaar im Namen Gottes gesegnet, was mehr meint als einen bloßen frommen Wunsch: Segen ist Zusage von Gottes Nähe und Geleit.
Treue, die Übernahme von Verantwortung, ein offener Austausch auch über strittige Fragen und die Bereitschaft zur Vergebung, zum Neuanfang sind die Grundlagen für ein Leben unter dem Segen Gottes. Diese Werte tragen in gleicher Weise die Partnerschaft von Männern und Frauen wie diejenige von Männern und Männern sowie von Frauen und Frauen / von gleichgeschlechtlichen Partnerinnen oder Partnern.