Projekt „Torte im Park“ beim Förderpreis der Landeskirche

Nachricht Hannover/Hildesheim, 06. April 2016
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Die TeilnehmerInnen am Förderpreis der Landeskirche mit Landesbischof Ralf Meister (letzte Reihe, 4. v. l.) bei der Preisverleihung in Hannover. Bild: Jens Schulze 

Hannover/Hildesheim, 6. April. In einem besonderen Rahmen hat Landesbischof Ralf Meister den Förderpreis der Hannoverschen Landeskirche verliehen: Fünf Projekte aus dem Bereich der kirchlichen Arbeit mit Älteren wurden im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover prämiert. Den mit 4.000 € dotierten 1. Preis erhielt das Projekt „Große Füße für die kleinen Füße“ der Luther-Kirchengemeinde in Georgsmarienhütte. Weitere Auszeichnungen gingen nach Twist (Emsland), Großburgwedel, Winsen und Osnabrück. Unter den nominierten Angeboten war auch das Projekt „Torte im Park“ des Kreisjugenddienstes Hildesheim-Sarstedt. Die musikalische Umrahmung der Preisverleihung übernahm das Musikduo Fräulein Zugvogel, den Festvortrag hielt die Direktorin des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover, Prof. Dr. Katja Lembke.

„Ich bin beeindruckt von der Professionalität aller Projekte, die sich um den Förderpreis beworben haben, und vom Engagement der Verantwortlichen“, sagte Landesbischof Ralf Meister bei der Veranstaltung. „Die Arbeit mit und für die Generation 60plus ist ein wichtiges Aufgabenfeld für uns als Kirche. Die Förderpreis-Projekte stehen mit ihren unterschiedlichen Ausgestaltungen beispielhaft für kreative und zukunftsweisende Formen der Arbeit mit Älteren.“ Besonderes Kriterium des Förderpreises war es, dass die Projekte von Frauen und Männern der „Generation 60 plus“ mit initiiert werden mussten. „Die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren gehört in Kirchengemeinden und Einrichtungen unserer Landeskirche ganz selbstverständlich dazu und wird überwiegend von älteren Menschen selbst gestaltet und verantwortet. Seit einigen Jahren beobachten wir dabei einen Generationswechsel. Die jüngeren Alten der Generation 60 plus wünschen sich andere Angebote als den klassischen Seniorennachmittag, “ beschrieb Oberkirchenrätin Dr. Heike Köhler aus der Wettbewerbs-Jury die besondere Herausforderung des Arbeitsfeldes.

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Katrin Bode (rechts) ist selber kein Tortenfan – aber sie macht gerne andere damit glücklich, hier Vivian Knörndel. Foto: Neite

Eingeflossen ist diese neue Ausrichtung der Arbeit mit Älteren auch in das Projekte „Torte im Park“: Einmal im Monat ist die evangelische Diakonin Katrin Bode im letzten Sommer mit einem Handwagen losgezogen – vollbepackt mit Torte, Kaffee, Tee, Bechern, Tellern und Besteck. Damit suchte sie einen gemütlichen Platz in einem der Hildesheimer Parks und wartete auf Menschen, die Lust auf ein Gespräch mit süßer Beigabe haben. „An meinem Projekt macht mir Freude, das wir ungezwungene Begegnungen ermöglichen und uns schöne Orte der Stadt erobern“, erzählt Katrin Bode von ihren Erfahrungen. Ins Gespräch gekommen ist sie dabei nicht selten auch mit Menschen der älteren Generation, die sich gerne auf diese ganz andere Form eines kirchlichen Angebots eingelassen haben. Auch im Sommer 2016 sind wieder fünf Termine in Hildesheim geplant.

Insgesamt hatten sich 22 Projekte aus der gesamten Hannoverschen Landeskirche um die insgesamt 11.000 € Preisgeld beworben. Die Spanne der Projekte reichte von Service-Angeboten wie PC-Kursen von Älteren für Ältere über das Engagement für Flüchtlinge bis zu kreativen Möglichkeiten mit den Folgen des demografischen Wandels umzugehen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor sei bei allen Wettbewerbsprojekten deutlich geworden, bilanzierte Heike Köhler: „Angebote für Ältere funktionieren dann gut, wenn es gelingt, dass ältere Menschen ihre besonderen Kompetenzen und ihre Lebenserfahrung segensreich für Andere einsetzen können. Das geschieht schon an vielen Stellen, wie die Projekte im Wettbewerb zeigen - aber da ist noch viel mehr möglich."