Diakonie Himmelsthür baut neues Wohnangebot mit Begegnungsstätte und eine Tagesförderstätte für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen
Hildesheim/Sorsum. Die Diakonie Himmelsthür hat in Sorsum mit dem Bau eines neuen Projektes mit Wohnangebot und Tagesförderstätte begonnen. In Niedersachsen ist es bisher einzigartig und soll Modellcharakter haben. Das Angebot richtet sich an eine besondere Zielgruppe: Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen. Diese Menschen seien durch einen Schicksalsschlag aus ihrem gewohnten Leben gerissen worden, erläutert Projektleiter Oliver Opitz. Sie hatten einmal einen Beruf, Familie, Freunde, ein selbstständiges Leben – bis ein Unfall, eine Erkrankung oder ein Schlaganfall alles änderte.
Erreichten sie nach der Rehabilitation nicht die notwendige Selbstständigkeit für ein Leben allein oder in der Familie, waren sie bisher auf Wohnplätze in Pflegeheimen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung angewiesen. Dort waren sie aber mit ihrem besonderen Hintergrund und den daraus resultierenden speziellen Assistenzbedarfen nicht immer gut aufgehoben. Auch ihre Angehörigen konnten sich oft nicht mit dem neuen Wohnumfeld ihrer Verwandten abfinden. Ohnehin hielten die Familien der Belastung durch einen solchen Schicksalsschlag nicht immer stand, gerieten die Betroffenen in Isolation.
Das neue Angebot soll die besonderen Bedürfnisse dieser Zielgruppe berücksichtigen. Weil es so neuartig ist, wird die Diakonie Himmelsthür ihre Erfahrungen wissenschaftlich begleiten lassen. „Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren sollen Erkenntnisse über die Wirksamkeit dieses Ansatzes zur Verbesserung der Teilhabe für diesen besonderen Personenkreis gesammelt und ausgewertet werden“, sagt der stellvertretende Regionalgeschäftsführer Carsten Wirges.