Zweite Spielzeithälfte im Literaturhaus St. Jakobi Hildesheim mit Gästen wie Jan Weiler und Christine Westermann
Hildesheim. Das zweite Buch gilt unter Autorinnen und Autoren als das schwerste. Ähnlich ging es Dirk Brall, dem Intendanten des Literaturhauses St. Jakobi Hildesheim, als er die zweite Spielzeit plante. „Wie hält man das Niveau?“, fragte er sich. Nun ist die erste Hälfte des berüchtigten zweiten Jahres vorüber, die zweite steht mit großen Namen vor der Tür, und Dirk Brall zieht zufrieden eine Zwischenbilanz: „Wir sind gut im Hildesheimer Kulturleben angekommen.“
Nicht nur dort: Über die Grenzen der Region hinaus hat das 2014 gestartete Literaturhaus ein Publikum gefunden. Besonders bei den bekannten Namen nehmen auch Buchfans aus Hannover, dem Harz oder dem Weserbergland Kurs auf Hildesheim – im zurückliegenden Herbst bei Ralf Rothmann und besonders bei Meike Winnemuth, die die Kirche mit 245 Besucherinnen und Besuchern restlos ausverkaufte. Noch mehr Menschen kamen beim Lichtkunstwochenende „Lichtungen“, dem St. Jakobi als Festivalzentrum diente. Rund 3000 waren es wohl, schätzt Dirk Brall.
In den kalten Wintermonaten ist der Kirchraum kaum auf eine angenehme Temperatur zu bringen, deshalb ist zur Zeit noch Pause. Doch im März geht es wieder los, weiterhin unter dem Leitthema „Wald“. Bov Bjerg, dessen Roman „Auerhaus“ im Dezember einen durchschlagenden 4:0-Sieg im Literarischen Quartett einfuhr, ist am 10. März der erste Gast. Dirk Brall hatte nach der Ausstrahlung des Quartetts blitzschnell reagiert und Bjerg verpflichtet. „Ich hatte noch einen Programmplatz frei“, so der Intendant.