Jugendliche aus Diekholzen, Söhre und Barienrode unterstützen Verein für Konfliktschlichtung – aus gutem Grund
Diekholzen/Söhre/Barienrode. Die Konfirmationsgottesdienste sind längst gefeiert, die Sommerferien haben begonnen. Doch in Diekholzen gab es noch einmal eine kleine Zugabe, als Pastorin Andrea Burgk-Lempart die diesjährige Konfi-Spende überreichte. Die 25 Jugendlichen aus Diekholzen, Söhre und Barienrode und ihre Eltern hatten entschieden, etwas von ihrem Konfirmationsgeld abzugeben und damit den Alfelder „Kontakt e.V.“ zu unterstützen, einen Verein, der sich auf Konfliktschlichtung und -beratung spezialisiert hat.
Die Zehn Gebote waren bei einer Wochenendfreizeit der Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Friedenswerkstatt Bentierode das Thema. Die Grundlage der Wertvorstellungen der westlichen Welt. Bezogen auf das menschliche Miteinander könnte die Kurzversion lauten: Verhalte Dich den anderen gegenüber so, wie du auch selbst behandelt werden möchtest.
Die Arbeitseinheiten und Gespräche zu den Geboten seien sehr gut gelaufen, berichtet Andrea Burgk-Lempart. Aber in manchen Situationen sei es nicht leicht, die Theorie auch in die Praxis umzusetzen. So entstand die Idee, die übliche Konfi-Spende in diesem Jahr für eine Organisation zu sammeln, die im Bereich der Konfliktberatung aktiv ist.
Eine der Mütter stellte daraufhin die Verbindung zum „Kontakt e.V.“ her. Der Verein begleitet den so genannten Täter-Opfer-Ausgleich – nach Straftaten eine Möglichkeit für beide Seiten, außergerichtlich eine gute Lösung und Einigung zu finden. Reue, Versöhnung, Selbstverantwortung und Wiedergutmachung seien die Ziele dieser Vermittlungsarbeit, berichtet Arend Hüncken, Geschäftsführer und Mediator bei „Kontakt e.V.“. Darüber hinaus bietet der Verein Workshops zum Konfliktmanagement an und organisiert die Ausbildung von MultiplikatorInnen in der Schulung von Konfliktlotsen.
Vor allem die Aktivitäten im Bereich des Konfliktmanagements hätten den Ausschlag für die Spende gegeben, sagte Andrea Burgk-Lempart bei einem Treffen mit Arend Hüncken. Die 475 Euro könne der Verein sehr gut gebrauchen, um den Opferfonds aufzustocken, entgegnete der Mediator. Er könne sich gut vorstellen, in Zukunft mehr mit der Gemeinde zu kooperieren: „Wir suchen auch immer Stellen, wo Jugendliche gemeinnützig arbeiten können.“ Ralf Neite