Kreativer Martinimarkt

Nachricht Sarstedt, 06. November 2016
Martinimarkt Peisert Groß Steffani Böringer
 Steffani-Böringer

Zum Auftakt Feier des Ordinationsjubiläums mit Pastor i.R. Harald Groß

Sarstedt. Der Martinimarkt, eine Sarstedter Traditionsveranstaltung seit mehr als drei Jahrzehnten, ist seit ein paar Jahren nicht mehr nur eine Veranstaltung der St.-Nicolai-Gemeinde. Inzwischen trägt der Ev.-luth. Gemeindeverbund Sarstedt den Martinimarkt gemeinsam. Ein Team aus Mitgliedern aller Gemeinden organisiert und plant zusammen.

Am Sonntag, dem 6. November ließ sich wieder erleben, dass dabei Gutes entsteht. Zumal dieses Mal schon der Gottesdienst zum Beginn des Sonntages eine Besonderheit hatte: Pastor i.R. Harald Groß, Gemeindeglied in St. Nicolai, feierte an diesem Tag sein 50. Ordinationsjubiläum. Groß hielt die Predigt und teilte das Abendmahl aus. Seine Familie sorgte für den passenden Rahmen: Sohn Matthias Groß und Schwiegertochter Heike sangen und spielten Klavier, der Enkel las die Epistel aus dem Römerbrief. 

Martinimarkt Steffani-Böringer
 Steffani-Böringer

Die Mitglieder des Paul-Gerhardt-Chors gestalteten unter der Leitung von Kirsten Schulz-Lubzcyk den musikalischen Rahmen für das Jubiläum ihres Chorkollegen Harald Groß. Dieser bezog sich in seiner Predigt in klaren Worten auf die gesellschaftliche Situation in Deutschland und der Welt und appellierte an die Gottesdienstbesucher: „Ihr sollt nicht urteilen und verurteilen, sondern einander annehmen.“ Auch Luther habe in seinem Kleinen Katechismus darauf Wert gelegt. In Predigt und Gebet forderte Groß, Flüchtlinge freundlich auf- und anzunehmen: „Gottes Liebe soll unter uns sein alle Tage, wir sollen in seinem Frieden leben.“

Unter den Zuhörern war auch der neue Superintendent des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt Mirko Peisert. In seinem Grußwort an Harald Groß sagte er hinsichtlich der nicht endenden seelsorgerischen Aktivitäten des Pastors „in Ruhe“: „Ich schaue dankbar und staunend auf diesen langen Dienst am Menschen und Glauben.“ 

Martinimarkt Blasorchester Steffani-Böringer
 Steffani-Böringer

Anschließend ging es im Gemeindehaus Eulenstraße gesellig zu. Neben allerlei Schmackhaftem für das leibliche Wohl, wurde die ganze Bandbreite kreativen Werkens gezeigt: Selbstgekochte Marmeladen, Gestricktes und Genähtes und Holzarbeiten wie die filigranen Laubsägearbeiten von Ingrid Küter, außerdem die beliebten Stände mit Malerei bekannter Sarstedter Künstler. Auf der Empore gab es großformatige Blüten und kleine Stadtansichten in Aquarell von Dr. Christoph Wilk zu sehen. Und die sanften Rundungen der Bronzeskulpturen von Erhard Wollschläger luden zur Berührung ein.

Nebenan in der Kita St. Nicolai boten die Erzieherinnen Bastel- Malaktionen für die Jüngsten sowie ein Bilderbuchtheater an, aber auch Selbstgekochtes aus dem eigenen Garten. „Wir haben aus den Äpfeln, Holunder und Hagebutten in unserem Garten wieder Marmelade, Gelee und Saft gemacht“, so Kita-Leiterin Marion Wegener. „Die Himbeeren, Kirschen und Brombeeren essen immer schon die Kinder und die Vögel, bevor sie verkocht werden können.“

Im Schätzglas waren dieses Jahr 1955 kleine Verpackungsclips. Diejenigen Teilnehmer der Schätzaktion, die am dichtesten dran waren mit ihrem Tipp, durften sich aus der langen Liste der Gewinne aussuchen, was ihnen am besten gefiel. Anschließend wurden der Reihe nach so viele Teilnehmer bedacht, bis alle Gewinne verteilt waren. Zu den Preisen gehörte auch ein neu gezüchtetes sogenanntes Zweinutzungshuhn, das derzeit auf dem Forschungsgut in Ruthe im Fokus steht. Die Sorte ist doppelt produktiv. Die Lege-Hennen sind gute Eierlegerinnen, das Fleisch der Mast-Hähne eignet sich gut für Topf und Ofen.

Nach einer Andacht zum Abschluss des Martinimarktes spazierten im Laternenschein und gut beschützt von der begleitenden Feuerwehr viele Kinder mit ihren Eltern zur Musik einer Abordnung des Sarstedter Blasorchesters durch die Stadt. Christina Steffani-Böringer