Abend des Ehrenamts zeigt breites Spektrum der Diakonie in der Region Hildesheim
Hildesheim. Sie üben ganz unterschiedliche Tätigkeiten aus – sind als Diakoniebeauftragter in einer Kirchengemeinde tätig, arbeiten bei einer Nachbarschaftshilfe oder in einem Projekt, das junge Familien untersützt. Und die meisten von ihnen haben eins gemeinsam: Sie arbeiten ehrenamtlich. Das Diakonische Werk e.V. des evangelischen Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt und das Diakonische Werk des Kirchenkreisverbands Hildesheim nutzten die Woche der Diakonie, um all diesen Freiwilligen bei einem „Abend des Ehrenamts“ zu versammeln.
Die Einladung ins Altenheim am Steinberg in Hildesheim, der 70 Aktive aus der ganzen Region folgten, war auch ein Dank für das Engagement in den vergangenen Jahren. Zugleich sollte die Vernetzung zwischen den einzelnen Initativen und Institutionen weiter vorangetrieben werden. „Wir wollen den Austausch der Ehrenamtlichen ermöglichen“, erklärt Matthias Böning, der Geschäftsführer des Diakonischen Werks des Kirchenkreisverbands.
Er führte gemeinsam mit Christian Ceconi, dem theologischer Vorstand des Diakonischen Werks des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt, durch den Abend. Mit lockeren Interviews stellten sie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Diakonie in der Region Hildesheim vor – und deren Aufgaben. Es waren vor allem die Geschichten von der Begegnung mit Menschen, die die diakonische Arbeit anschaulich machten.
So schilderte Bettina Gehrz, neue Leiterin der Bahnhofsmission, eine Begegnung mit einem älteren Mann. Er konnte sich die Rückfahrt in seine Heimatstadt nicht leisten, nachdem er die Benediktinerinnen im Kloster Marienrode besucht hatte. Der etwas verwirrte aber liebenswürdige Mann hatte sich unsterblich in eine der Nonnen verliebt und machte dieser nun regelmäßig Heiratsanträge. Gehrz gab dem Rentner schließlich das Geld für die Fahrkarte -die Benediktinerinnen versprachen am Telefon, die Auslage zu begleichen.
„Solche Begegnungen erleben wir fast täglich“, berichtete die Leiterin der Bahnhofsmission. Doch um auch künftig gestrandete oder in Not geratenen Menschen zu helfen, sei die Einrichtung auf Unterstützung angewiesen. „Wir brauchen ganz dringend ehrenamtliche Mitarbeiter“, sagte Bettina Gehrz.
Doch nicht nur solche klassischen Angebote wie die Bahnhofsmission, die es in Deutschland seit 1894 gibt, gehören zur Diakonie. Sondern auch relativ junge Projekte wie das Wellcome-Angebot der Evangelischen Familienbildungsstätte Hildesheim. Dieses stellte die Leiterin der Einrichtung, Magdalene Martensen, beim Tag des Ehrenamts vor. Wellcome unterstützt junge Familien direkt nach der Geburt eines Kindes. Auch der Hildesheimer Nachbarschaftstreff Marienburger Höhe und die Senioren-Gruppe 60 plus der Christuskirchengemeinde stellten sich und ihre Arbeit vor.
Im Anschluss an die Präsentationen stand das persönliche Gespräch im Vordergrund. Bei einem Markt der Möglichkeiten konnten sich die Gäste über die Arbeit der anderen Initiativen informieren. Oder einfach bei Wein und Schnittchen mit den anderen Diakonie-Mitarbeitern ins Gespräch kommen. Für musikalische Unterhaltung sorgten dabei Harald Breitenfeld mit Gesang und Gitarre und Helge Metzner an den Keyoards.
Text und Foto: Kultur & Kommunikation