Ausstellung „typisches und sakrales“ endet mit Versteigerung
Hildesheim. Drei Jahre lang waren sie zusammen auf Tournee, haben in 30 Kirchenräumen die Besucher irritiert und amüsiert, Gespräche angestoßen und zur Auseinandersetzung herausgefordert. Die Hildesheimer Andreaskirche war die letzte Station auf der gemeinsamen Reise der zwölf Figuren: Die Wanderausstellung „typisches und sakrales“, auf den Weg geschickt vom Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannover, endete hier. Die Skulpturen aus Polysterol wurden zugunsten der Künstlergruppe „die Wilderers“ der Diakonie Himmelsthür versteigert und beginnen nun eine „Solokarriere“ wie Pastor Detlef Albrecht sagte. Durch die Amerikanische Versteigerung wurde eine Gesamtsumme von 885 Euro erzielt.
Zur Versteigerung waren auch Gäste aus anderen Gemeinden gekommen, bei denen die Figuren schon ausgestellt waren und sich bleibende Sympathien erworben hatten. Der Erfolg der Ausstellung habe ihn überrascht, sagte Hartmut Reimers, Referent für Kunst und Kultur im Haus kirchlicher Dienste. Durch die vielen Besucher und die rege Berichterstattung habe sich die Ausstellung ganz von selbst weiterempfohlen. Selbst als der Abschlusstermin in Hildesheim längst feststand, kamen noch Anfragen. Doch nun sei es Zeit, etwas Neues zu beginnen.
Die von Jördis Lehmann und Anna Leuthardt vom Atelier Werk 2 in Dresden gefertigten Figuren wirken so lebensecht, dass manche Besucher einfach an ihnen vorübergegangen seien, andere sie ansprachen oder sich über sie aufregten, erzählte Pastor Leif Mennrich. Kunst müsse nicht immer schön sein, fand Pastor Detlef Albrecht, sie könne ruhig einen inneren Widerstand beim Betrachter erzeugen: „Gleichgültigkeit ist das Schlimmste, was einer Ausstellung begegnen kann.“