Mountainbiker-Gottesdienst auf dem Tosmarberg

Nachricht 09. Juli 2012
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Gesegneter Aufbruch
Hochschulpastorin Uta Nadira Giesel hält Mountainbiker-Gottesdienst auf dem Tosmarberg

Hildesheim/Tosmarberg. Viele wollen hoch hinaus – manche machen es einfach. Nämlich die rund 50 Mountainbike-Fahrerinnen und -Fahrer, die sich zum ökumenischen Gottesdienst auf dem Tosmarer Gipfelkreuz trafen. Diesmal wurde er von Uta Nadira Giesel gehalten, Hochschulpastorin in der evangelischen Studierendengemeinde (ESG). Zur perfekten Einstimmung auf den Gottesdienst zum Thema „Aufbruch“ ist auch sie mit dem Mountainbike durch den Hildesheimer Wald gefahren.

„Für neue Herausforderungen bin ich immer zu haben“, lacht Giesel, kurz bevor sie mit dem Posaunenchor der Martin-Luther-Gemeinde – geleitet von Frank Tiedemann – und den Gläubigen „Du meine Seele, singe“ anstimmt. Die Musik geht Hand in Hand mit der phantastischen Aussicht, die sich hinter dem mächtigen Gipfelkreuz darbietet. Das steht seit drei Jahren an diesem malerischen Ort. Initiiert hatte es Martin Ermer, Mitglied der Markus-Gemeinde Hildesheim, von der aus zwei Stunden zuvor die beiden Gruppen zur Radtour auf den Gipfel gestartet sind.

Da hat sich das frühe Aufstehen gelohnt. Und genau darum geht es im Prinzip auch: „Irgendwie sind wir alle heute raus gekommen. Aus dem Bett, aus dem Haus. Diese Stimmung des Aufbruchs, die passt heute einfach dazu“, beginnt Giesel den Gottesdienst. Denn neben dem Aufstieg beginnt nun auch die Urlaubszeit, in der die Menschen aufbrechen, um Abstand von ihrem Alltag zu finden. Treffend ist dann der Vergleich mit Abraham, der sich im 1. Buch Mose ebenfalls auf eine lange Reise begibt.

75 Jahre soll Abraham alt gewesen sein, als er seine Frau Sarah bat, die Sachen zu packen, um die Reise ins gelobte Land zu wagen. Doch war es alleine Gottes Befehl, der ihn dazu veranlasste? „Gott ist ein Freund des Neuen. Ich glaube, die Sehnsucht kommt direkt von ihm. Denn Gott mag Aufbrüche“, ist sich Giesel sicher. Auch Abraham habe eine Sehnsucht nach der Ferne getrieben.

Für viele ist dieser Gottesdienst, der zum zweiten Mal statt findet, schon zum festen Termin geworden. Claudia Schernewski aus Hildesheim ist begeistert: „Ich bin heute zum zweiten Mal hier. Ganz einfach, weil es ein sehr sympathischer Gottesdienst ist – die Art, der Ort; hier stimmt einfach alles.“

Vorab hatte Giesel die Einträge in den Gipfelbüchern studiert. „Ich merkte dabei, dass das Gipfelkreuz ein regelrechter Kraftort sein muss. Und ein Ort der Dankbarkeit. Denn in den Büchern bitten Menschen um Hilfe für andere, die sich in Not befinden. Man erhält hier also einen Blick für das Wesentliche im Leben“, resümiert Giesel und fügt hinzu: „Das nennt man Segen – das Kreuz ist ein Symbol dafür.“

Martin Ermer bedankt sich bei allen, die zum Gelingen dieses außergewöhnlichen Gottesdienstes beigetragen haben. Darunter ist der Radsportclub Hildesheim sowie der ADFC Hildesheim. Die Kollekte geht an den Hildesheimer Verein für Suizidprävention.
 

Uta Nadira Giesel
Pastorin Uta Nadira Giesel