Novene und Rastplatz am Heiligabend in St. Jakobi mit erweitertem Angebot
Hildesheim. Die Tradition kommt aus Kolumbien, nun ist sie auch in Hildesheim zuhause: Am kommenden Sonntag startet in der Jakobikirche die so genannten Novene. Neun Tage hintereinander, immer um 17 Uhr, kann man sich für eine halbe Stunde an der Krippe versammeln, um gemeinsam innezuhalten und zu singen. Die letzte Andacht der Novene ist Teil vom „Rastplatz am Heiligabend“ in St. Jakobi, bei dem diesmal auch ein Krippenspiel zu sehen sein wird.
Christiane Aßmann vom sechsköpfigen Vorbereitungsteam hat die Idee der Novene aus ihrem kolumbianischen Geburtsort Bogotá mitgebracht. Beim ersten Anlauf im vorigen Jahr habe sich das Angebot noch nicht so herumgesprochen und es seien recht wenig Menschen gekommen. Doch sie ist optimistisch, dass diese Form von „Kirche von allen und für alle“ in diesem Jahr schon mehr Leute anziehen wird – zumal 2011 viele dachten, dass die Jakobikirche komplett geschlossen sei.
Die 17-Uhr-Andachten werden jeweils von Musikern begleitet Neben dem gemeinsamen Gesang und Gebet gibt es immer einen kurzen Impuls, einen Denkanstoß zu einer der Figuren in der Krippe – eine schöne Gelegenheit, beim nachmittäglichen Bummel über den Weihnachtsmarkt oder durch die Fußgängerzone mit einem Moment der Besinnung Pause zu machen.
Der letzte Teil der Novene ist dann eine etwas umfangreichere Andacht mit Krippenspiel. Den Rahmen dafür bietet der „Rastplatz“, der schon um 14.30 Uhr beginnt. Bis 18 Uhr ist die Kirche für Bedürftige und einsame Menschen geöffnet; und auch für all jene, die einfach nette Gesellschaft bei einer Tasse Kaffee suchen. Ein kostenloses Büffet ist aufgebaut, das aus Lebensmittel- und Geldspenden bestückt wird. Im vorigen Jahr hätten die Lebensmittelspenden nicht ausgereicht, man habe noch nachkaufen müssen, berichtet Christiane Aßmann, „ausgenommen Brot und Kuchen, das hatten wir reichlich“.
Anders ist die Situation bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. „Mitarbeiter braucht man nicht zu werben, die kommen von selbst, weil es sich herumspricht“, so Christiane Aßmann. Ganze Familien, einzelne Mitglieder der Innenstadtgemeinden, vor allem auch immer mehr jüngere Menschen wie SchülerInnen und Studierende helfen mit. Im letzten Jahr waren es 40 Ehrenamtliche, die sich um die rund 250 Gäste kümmerten.
Wie in den Vorjahren wird auch diesmal viel gesungen und musiziert. Es gibt auch wieder den Basteltisch für Kinder und einer Krabbelecke für Kleinkinder, so dass auch alleinerziehende Eltern die Gelegenheit haben, sich einmal in Ruhe an Büffet zu begeben und sich zu unterhalten.
Text und Foto: Kultur & Kommunikation (Ralf Neite) – VÖ honorarfrei, Beleg erbeten