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Das Jahrzehnt der Reformation ist für den Kirchenkreis reserviert

Nachricht Hildesheim, 18. Juni 2013
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Sie freuen sich im Sinne der Ökumene gemeinsam auf das Domjubiläum: Weihbischof Hans-Georg Koitz, der Vorsitzende des Dombauvereins Konrad Deufel, Kirchenvorstandsvorsitzender Volker Kretschmer, Superintendent Helmut Aßmann, Pastor Detlef Albrecht. Foto: Barth 

Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt und Andreas-Kirchengemeinde übernehmen Zeitpatenschaften zugunsten der Domrenovierung

Hildesheim. Der Einzug der Reformation bedeutete gleichzeitig den Beginn der Ökumene in Hildesheim. In diesem Sinne hat der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt das Jahrzehnt der Reformation für sich reserviert und dafür dem Dombauverein eine Spende überreicht. Für die Jahre 1536 bis 1545 hat der Kirchenkreis auf dem im Kreuzgang des Domes angebrachten Zeitstrahl die Patenschaft übernommen. Eine Kupferplakette in Form einer stilisierten Rose wird dieses Zeichen der Verbundenheit beider christlicher Kirchen auf dem Metallband sichtbar machen.

Die St.-Andreas-Kirchengemeinde hat sich der Spende angeschlossen und die Patenschaft für das Jahr 1389 übernommen. In diesem Jahr begann der Bau des gotischen Chores an der Andreaskirche. Insgesamt überreichten der evangelische Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt und die St.-Andreas-Kirchengemeinde dem Dombauverein 1250 Euro. Der Verein bietet Jahrespatenschaften an, um Geldmittel für die Renovierung des Domes zu gewinnen.

Das Angebot schlage Brücken und schaffe Bezüge zwischen den Bürgern und ihrem Dom als gemeinsamem geistlichem Zentrum, sagte Konrad Deufel, Vorsitzender des Dombauvereins. „Gerne, selbstverständlich und mit Lust“ habe der Kirchenkreis diese Möglichkeit zum Spenden wahrgenommen, erklärte Helmut Aßmann, evangelisch-lutherischer Superintendent und gleichzeitig Gründungsmitglied des Dombauvereins. Schließlich liege der Dom ja räumlich im Kirchenkreis und habe hier gewissermaßen seine evangelische Heimat.

„In Hildesheim können Sie Ökumene lernen“, das habe er schon vor seinem Amtsantritt an der Andreaskirche gehört und seither selbst erfahren, sagte Pastor Detlef Albrecht. Auch der Kirchenvorstand habe sich dem Spendengedanken sofort begeistert angeschlossen, so Kirchenvorstandsvorsitzender Volker Kretschmer. Bei der Wiedereröffnung des renovierten Domes im August 2014 werde es auch einige ökumenische Programmpunkte geben, versprach Weihbischof Hans-Georg Koitz.

Der Zeitstrahl zieht sich als Metallband um den Kreuzgang und umfasst die Jahre 815 bis 2015. Er werde aber vermutlich um weitere 200 Jahre verlängert, da bereits Nachfrage für Patenschaften in der Zukunft bestehe, erklärte Dr. Ralf Tappe, Geschäftsführer des Dombauvereins. Die Idee der Patenschaften habe bereits „deutlich über 100.000 Euro“ eingebracht.

Dass der Rosenstock im Dom von vielen Touristen besucht werde, mache das Domjubiläum weltweit bekannter. Die am weitesten entfernte Patin lebe in Japan, mehrere stammten aus Skandinavien, Groß Britannien oder den Benelux-Ländern. Die Jahre des 20. Jahrhunderts sind bereits komplett vergeben, da sich hier natürlich besonders viele persönliche Bezüge wie zu Geburts- und Hochzeitsjahren herstellen ließen.