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Kerbel und Petersilie wachsen vor der Tür

Nachricht Hildesheim, 29. September 2013
Gäste

Nordstädter feiern Erntefest mit Zutaten vom Gemeinschafts-Hochbeet

Hildesheim. Frische Kräuter direkt vom Beet vor der Tür, damit wird jedes Essen zu einer besonderen Leckerei. Mit Kartoffeln und Quark haben der Nachbarschaftsladen und die Nachbarschaftshilfe zeitreich in der Nordstadt ein Erntefest im Sachsenring gefeiert. Kerbel oder Petersilie als i-Tüpfelchen gab es frisch gepflückt vom Hochbeet, eingeladen waren die Helfer und Unterstützer, die dessen Bau und Pflege ermöglicht haben. Bei kühlem, aber sonnigem Herbstwetter waren die langen Holzbänke vor dem Haus bald voll besetzt.
Seit Juli gibt es das Hochbeet hier am Sachsenring, erstes handfestes Ergebnis des Projektes „Urban Gardening“ in der Nordstadt. Die Idee ist, in städtischer Umgebung Gemeinschaftsgärten anzulegen, und so Menschen mit Spaß an der Gartenarbeit zusammenzubringen, ihr Gemeinschaftsgefühl zu fördern, ganz nebenbei auch noch gesunde und frische Lebensmittel zu erzeugen und den Stadtteil zu verschönern.
Die Anregung Frank Aurachers von der Initiative Nordstadt.Mehr.Wert stieß bei Dr. Sandra Schiller von der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) und ihren Studentinnen im Studiengang Ergotherapie sofort auf Interesse. Projekte zu planen und durchzuführen, die durch sinnvolle Betätigung die soziale Umwelt verbessern und dadurch der Gesundheitsförderung dienen, ist Ziel der Gemeinwesenorientierten Ergotherapie.
Studierende und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nachbarschaftshilfe zeitreich haben in Kooperation mit dem Kirchenkreisjugenddienst im Sommer das Hochbeet gemeinsam gebaut, mit Erde gefüllt, Salat und Radieschen ausgesät. Unterstützt wurden sie von der Initiative Nordstadt.Mehr.Wert, vom Ortsrat und durch Materialspenden von Firmen. Für den Herbst sollen jetzt Kräuter und Blumen die Beete verschönern, bis im Frühjahr die Gartensaison wieder richtig losgeht. Ursula Koselleck und Hans-Jürgen Buttlar, Helfer bei zeitreich, haben sich bereiterklärt, die Pflanzen regelmäßig zu pflegen.
Für einen internationalen Gemeinschaftsgarten komme möglicherweise das Gelände des aufgegebenen Spielplatzes am Cheruskerring in Frage, sagt Ortsbürgermeister Ekkehard Domning. Die Lage an der Straße sei für einen Spielplatz ungünstig, für den Stadtgarten könnte ein gut sichtbarer Standort aber vorteilhaft sein. Dr. Sandra Schiller und ihre Studentinnen wollen das Projekt in Zukunft beispielsweise mit gärtnerischen Sprechstunden im Nachbarschaftsladen unterstützen. Außerdem solle das gemeinsame Gärtnern von kulturellen Aktionen begleitet werden, sagt Dr. Schiller.