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Gut behütet mit Strohhut und Segen

Nachricht Hildesheim, 19. September 2013
Frauen mit Hut 3

170 Teilnehmerinnen beim Kirchenkreisfrauentreffen in Sarstedt

Sarstedt. „Seien Sie gut behütet“: Die Teilnehmerinnen am Kirchenkreisfrauentreffen machten dieses Motto auf einen Blick anschaulich. Viele der rund 170 Frauen aus dem Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt waren mit Kopfschmuck erschienen. Farbige Stroh- und Filzhüte, dekoriert mit bunten Tüchern oder dicken Kunstblumen, wechselten sich in den langen Sitzreihen ab. Die Tische im Gemeindehaus der Sarstedter St.-Nicolai-Kirchengemeinde waren passend mit bunten Papierhütchen dekoriert.

In den Reden und Grußworten, ja selbst in den ausgewählten Liedern für diesen Nachmittag, wurde immer wieder die schützende, wärmende Funktion tatsächlicher Hüte mit dem Behüten im übertragenen Sinn verknüpft. Es ging um Hut und Schutz, den liebende Menschen einander bieten und selbstverständlich um das Behütetsein durch Gott. Gottes Schutz bedeute nicht, „mir kann nichts passieren“, sagte die Kreisfrauenbeauftragte Karin Müller zur Begrüßung, „aber er ist an unserer Seite.“

Die Beziehung zwischen dem Tragen einer Kopfbedeckung und der Religion sei uralt, sagte Superintendent Helmut Aßmann. Die empfindliche Fontanelle gelte seit jeher als Verbindung zwischen Himmel und Erde, „ein Einfallstor für die himmlischen Mächte“. Der Superintendent selbst hatte ein Käppi in Ferrari-Rot mitgebracht, das ihm auch schon guten Schutz vor Sonnenbrand geboten habe.

Mit den Hüten sei es wie im Leben, sagte Pastorin Marianne Gorka: „Man muss den Richtigen finden.“ Die Landesobfrau des Posaunenwerks hielt den Gastvortrag beim Kreisfrauentreffen. Das „Behüten“, so Pastorin Gorka, „ist ein zentrales Bild in unserer Bibel.“ Die Wortherkunft beinhalte ebenso das Dach über dem Kopf wie die Begriffe Schutz und in der weiblichen Variante Fürsorge. „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“, heiße es im Psalm. Gottes Segen begleite die Menschen also auf ihrem frei gewählten Weg.

Auf humorvolle Art ging Helga Werner in der Rolle der Oma Sonnenschein das Thema an, baute viele Redensarten rund um den Hut sowie ein Gedicht in ihre Rede ein und ließ am Ende den ganzen Saal „Mein Hut der hat drei Ecken“ singen. Diakonin Cornelia Renders stellte die Angebote des Frauenwerks im Sprengel Göttingen-Hildesheim vor und lud zu gemeinsamen Veranstaltungen ein.

Die Teilnehmerinnen des Kreisfrauentreffens kamen aus vielen unterschiedlichen Gemeinden, die sich den Gästen vorstellten. Die Vorstellungsrunde, stellte Karin Müller fest, sei durch die vielen Gemeindeverbände und Fusionen gegenüber den Vorjahren deutlich kürzer geworden. Greta von der Ley aus Groß Escherde dankte der Kreisfrauenbeauftragten für die gut organisierte Veranstaltung: „Wir hoffen, dass sie nicht auf die Idee kommt, ihren Hut an den Nagel zu hängen.“

Für Schwung und Stimmung sorgten dann die Musikerinnen „Fünf mutige Frauen“ mit Swing und Jazz und der erklärten Absicht, die Hüte zum Wippen zu bringen.