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Die Kirchenkreiskartoffel ist heiß begehrt

Nachricht Lühnde, 09. September 2013
BU 1 Kartoffelernte Foto Reese

Viele Familien helfen bei der Kartoffelernte und picknicken auf dem Feld

Kreis Hildesheim. Kleinkinder krabbeln über den Acker, Kindergartenkinder springen über die Kartoffelreihen und die Älteren helfen fleißig beim Aufsammeln der Kartoffeln mit. Rund 320 Menschen, so viele wie noch nie, sind auf das Feld bei Lühnde gekommen, um bei der Ernte der KirchenKreisKartoffel (KKK) mitzuhelfen.

Mit Eimer, Körben und Handschuhen gut ausgerüstet, haben die Helfer fast ungeduldig darauf gewartet, bis Bauer Kai-Wilhelm Behre aus Wätzum die Bio-Kartoffeln gerodet hatte. Er gehört zu der landwirtschaftlichen Betriebsgemeinschaft BioBördeLand-GbR, auf deren Feldern die Kartoffeln wachsen. Die KKK-Aktion gibt es seit 25 Jahren. Initiiert wurde sie von einigen Kirchengemeinden im Norden des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt. „Die Idee war, die Bewahrung der Schöpfung nicht nur zu predigen, sondern sie hautnah zu erleben“, sagt Pastor Günter Albrecht von der evangelisch-lutherischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde Sarstedt-Land.

In diesem Jahr gingen Mitglieder der Kirchengemeinden in die Kindergärten und machten Werbung für die KKK-Aktion – mit großem Erfolg: Viele Familien mit kleinen Kindern sind zum ersten Mal dabei. „Wir sind mit zehn Familien hier. Die Kartoffelernte passt gut zu unserem Ernteprojekt in der Kita“, sagt Silke Strzyso, stellvertretende Leiterin der Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“ aus Algermissen.

Jeder, der einen Sack Bio-Kartoffeln haben möchte, hat sich zum Sammeln verpflichtet. Bereits vor der Ernte sind Gutscheine für die 25-Kilo-Säcke verkauft – insgesamt 300 Säcke waren gefragt. Dafür musste Landwirt Behre auf rund 2500 Quadratmetern Ackerfläche Kartoffeln roden. Die Ernte fiel in diesem Jahr nicht gut aus. „Erst hatten wir zu viel Regen, dann war der Boden wie Beton. Später war es zu trocken“, sagt Kai-Wilhelm Behre. Dafür gibt es jede Menge dicke Kartoffeln – die Schwerste wird prämiert: Sie wiegt 415 Gramm. Schwierig ist es allerdings für die Organisatoren, die originellsten Formen zu prämieren: Die Kinder haben fleißig Kartoffeln in Herz-, Enten- und Elefantenform gesammelt.

Nach getaner Arbeit gibt es ein großes Fest auf dem Feld: Alle Helfer versammeln sich am Erntebuffet mit mitgebrachten Speisen. Bei dem Ansturm der hungrigen Kinder sind die frisch auf dem Feld gekochten Pellkartoffeln schnell verspeist. Zum Schluss gibt es zufriedene Gesichter auf allen Seiten: Die Organisatoren freuen sich über die vielen Kinder auf dem Acker, die Familien genießen das gemeinsame Picknick und alle freuen sich über die geernteten Kartoffeln, die sie mit nach Hause nehmen können.