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Grünes Licht für 18-Millionen-Etat

Nachricht Hildesheim, 20. Juni 2013

Kirchenkreistag Hildesheim-Sarstedt verabschiedet Haushaltsplan 2013/2014 / Nachschlag für die Gemeinden

Hildesheim. Kirchenkreistage erinnern mitunter an politische Gremien. Sie dauern viele Stunden, die Stimmung ist gereizt, am Ende sind alle froh, wenn sie nach Hause dürfen. Den Gegenentwurf lieferte nun der Kirchenkreistag Hildesheim-Sarstedt. Nach zwei entspannten und gut gelaunten Stunden war alles getan: Finanzsatzung verschiedet, 18-Millionen-Euro-Etat für 2013 und 2014 durchgewunken, grünes Licht für die Geschäftsordnung des Finanz-, Planungs- und Strukturausschusses, dazu Informationen über die Hospizarbeit im Kirchenkreisverband und diverse Regularien.

Dickster Brocken auf der Tagesordnung war der 151 Seiten starke Haushausplan. Das Finanzvolumen ist im Vergleich zu früher stark angestiegen, weil der Kirchenkreis die Trägerschaft für 20 evangelische Kindertagesstätten übernommen hat, die bislang von den Gemeinden getragen wurden. Die Kitas machen mit jährlich 10 Millionen Euro den größten Posten aus. Insgesamt ist der Haushalt ausgeglichen – Einnahmen und Ausgaben fallen in gleicher Höhe an. Die Delegierten votierten einstimmig dafür.

Gute Neuigkeiten gab es erneut für die Gemeinden: Nachdem der Kirchenkreistag bereits in der Mai-Sitzung entschieden hatte, 210.000 Euro Sondermittel der Landeskirche auf die Gemeinden zu verteilen, gab es jetzt noch einmal einen Nachschlag über 50.000 Euro. Ursprünglich wollte der Kirchenkreis diese Summe einbehalten, um Rücklagen zu bilden. Diese Sparmaßnahme ist nun nicht mehr nötig, weil unverhoffte Mehreinnahmen aus der Kirchensteuer geflossen sind.

Eine bessere Finanzausstattung sei nun auch für das Diakonische Werk möglich, berichtete Superintendent Helmut Aßmann. Und für die Bahnhofsmission, eine Einrichtung in Trägerschaft des Diakonischen Werks, gebe es obendrein Projektmittel für eine halbe Stelle, die den Aufbau der Arbeit am Bahnhof unterstützen soll. Einziger kritischer Punkt in den Ausführungen des Superintendenten: „Die Besetzung der Kirchenamtsleitung ist eine überaus mühselige Angelegenheit.“ Rechtliche Fragen hätten zu einer Verzögerung geführt, deshalb führe nun bis auf Weiteres Cordula Stepper das Kirchenamt kommissarisch.

Mit minimalem Verwaltungsaufwand kommt der Hospiz-Verein „Geborgen bis zuletzt“ aus, der dem Kirchenkreisverband Hildesheim angegliedert ist und Ortsgruppen in Hildesheim, Hoheneggelsen und Coppenbrügge hat. Silvia Hagedorn, eine von 65 ehrenamtlich aktiven Sterbebegleiterinnen, stellte die Arbeit des Vereins vor. Nach einjähriger Ausbildung sähen die Mitglieder ihre Aufgabe darin, Sterbende, ihre Angehörigen und auch das Pflegepersonal in Kliniken und Altenheimen seelisch zu unterstützen. Der Umgang mit dem Tod sei heute anders als noch im letzten Jahrhundert keine Selbstverständlichkeit mehr.

Nun plane der Verein ein neues Projekt, kündigte Silvia Hagedorn an: Im Oktober soll eine Ausbildung für TrauerbegleiterInnen beginnen. Hierfür werden noch TeilnehmerInnen gesucht, die sich eine Sterbebegleitung vielleicht nicht zutrauen, aber Angehörigen helfen möchten, den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten. Früher sei diese Arbeit vor allem von PastorInnen wahrgenommen worden, sagte Superintendenten Helmut Aßmann. Der Zuschnitt der Gemeinden werde aber immer größer, so dass diese Arbeit im notwendigen Umfang durch Geistliche nicht mehr zu leisten sei. Wenn nun Gemeindeglieder aus eigener Initiative und ehrenamtlich in diese Arbeit hineintreten, gehöre das zu den „Selbstheilungskräften der Kirche“. Aßmann: „Das ist etwas sehr Kostbares.“ Nähere Informationen: www.geborgen-bis-zuletzt.de.