
Konstituierende Sitzung des Kirchenkreistags Hildesheim-Sarstedt – Maria-Christine Schäffer aus Barienrode als Vorsitzende wieder gewählt
Hildesheim. Einmütig und in bester Laune hat der Kirchenkreistag Hildesheim-Sarstedt die Arbeit für die neue sechsjährige Legislaturperiode aufgenommen. Die Mitglieder des Vorstands erreichten durchweg die volle Stimmzahl der Delegierten, als Vorsitzende wurde Maria-Christine Schäffer aus Barienrode wiedergewählt. Der neue Kirchenkreisvorstand erreichte eine fast ebenso hohe Zustimmungsquote.
Superintendent Helmut Aßmann orientierte sich in seiner Begrüßung am Thessalonicherbrief des Apostels Paulus. „Seid geduldig gegenüber jedermann“, mahnte der Apostel unter anderem – eine Tugend, in der sich die Mitglieder des Kirchenkreistags schon bei ihrer ersten Sitzung üben könnten, so der Superintendent. „Die heutige Sitzung wird vermutlich etwas länger“, sagte er angesichts des umfangreichen Programms, das auch die Wahlen zu diversen Fachausschüssen vorsah. „Den Geist dämpft nicht“, lautete ein anderer von Paulus’ Ratschlägen. Aßmann interpretierte ihn so: „Lasst uns offen sein auch für unkonventionelle Ideen.“
Bei der konstituierenden Sitzung am Freitagabend im Kirchenamt Hildesheim ging es allerdings noch nicht um unkonventionelle oder gar prophetische Gedanken, sondern um eine Fleißarbeit in Form eines Wahlmarathons. Zunächst wurde der Vorstand des Kirchenparlaments besetzt. Maria-Christine Schäffer, 60 Jahre alt und Grundschullehrerin, arbeitet schon seit 1994 im Kirchenkreistag mit. Seit 2001 ist sie Vorstandsmitglied, seit drei Jahren hat sie den Vorsitz. Einstimmig wurde sie in ihrem Amt bestätigt. Zu ihrem Stellvertreter wurde Pastor Lutz Krügener aus Sarstedt bestimmt, Eva Cramer, Holger Schaper und Volker Kretschmer als einziges neues Gesicht sind die BeisitzerInnen.
Auch in den Kirchenkreis-Vorstand wählten die Delegierten überwiegend Mitglieder mit langjähriger Erfahrung: Als nicht geistliche Mitglieder sind Manfred Anolke aus Oesselse, Dr. Karin Köhler aus Barienrode, Gisela Meyer-Menk, Beate Schoolmann und Hans-Wilhelm Wilken aus Hildesheim sowie Bernd Lindenzweig aus Lühnde dabei. Die geistlichen Mitglieder sind die PastorInnen Peter Noß-Kolbe aus Hildesheim, Jürgen Plötze aus Marienrode und Christiane Schiwek aus Heisede. In den Verbandsvorstand mit dem benachbarten Kirchenkreis Hildesheimer-Alfeld wurden Pastorin Dr. Andrea Burg-Lempart aus Diekholzen sowie die HildesheimerInnen Monika Körner, Martin Ermer und Dominik Reinecke gewählt.
Zum Abschluss der Sitzung gab Helmut Aßmann einen Ausblick auf die Aufgaben der kommenden Jahre, in denen sich die Finanzknappheit der Kirche wohl noch verschärfen werde. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden wir, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, im nächsten Planungszeitraum ab 2017 mindestens vier Pfarrstellen verlieren.“ Das habe es in der Geschichte des Kirchenkreises noch nie gegeben. Die Kirche müsse entweder unternehmerisches Denken lernen und neue Einnahmequellen erschließen, um diesen Aderlass zu verhindern. Oder sie könne tatenlos zuschauen. Die dritte Alternative: „Die Gemeindeformen werden anders werden müssen, sehr anders.“
Außerdem sei genau zu prüfen, wie und ob man kirchliche Gebäude – Gemeinde- und Pfarrhäuser ebenso wie Kirchen – weiter verwenden wolle. „Sich verausgaben an Dingen, die man nicht mehr braucht: Das ist bitter“, so Aßmann. Neben die finanziellen und strukturellen Themen würden gleichrangig die geistlichen Fragen treten: „Wie wollen wir als Christen leben? Woran kann man uns erkennen?“ Schlußendlich gelte dies: „Ganz gleich, wie sich die Finanzen entwickeln: Das ist nicht der Untergang der Kirche.“