
Hildesheim. Hans-Heinrich Gurland ist am 30. Juli im Alter von 92 Jahren gestorben. Er wirkte 27 Jahren lang als Pastor in Hildesheim und hat nachhaltige Spuren insbesondere in der Markusgemeinde hinterlassen.
1921 wurde Hans-Heinrich Gurland in Celle geboren, aufgewachsen ist er in Gödringen als Sohn einer Pastorenfamilie. Auch der Großvater Rudolf Hermann Gurland (1831 - 1905) war bereits evangelischer Theologe – als Rabbinersohn war er eigentlich zum Rabbiner bestimmt, konvertierte jedoch zum Christentum und ließ sich taufen.
Bereits 1959 trat Hans-Heinrich Gurland seinen Dienst in der Michaelisgemeinde an und erlebte er dort 1960 die Einhängung der Holzdecke mit dem Jesseboom. Neben der Gemeindearbeit wurde er schon bald mit der Gründung eines neuen Gemeindezentrums im Süd-Westen der Stadt betraut. 1961 wurde die Markus-Kindertagesstätte, 1964 die Markusgemeinde im Ulmenweg als eigenständige Gemeinde gegründet.
Nach dem Mauerbau 1961 in Berlin prägten Partnerschaften zwischen BRD und DDR-Gemeinden stark die kirchliche Arbeit, und so wurde auch die Betreuung von drei Patengemeinden in der Oberlausitz (Obercunnersdorf, Oppach und Rennersdorf) ein Schwerpunkt seiner pastoralen Tätigkeit. Außerdem war er Religionslehrer am Andreanum und später auch am Goethegymnasium, obendrein engagierte er sich im Vorstand der Hildesheimer Blindenmission.
Zehn Jahre nach Gründung der Markusgemeinde wurde 1974 die Lukaskirche in Ochtersum eingeweiht, deren Planung und Bau Hans-Heinrich Gurland zu Beginn mit begleitete, bis Pastor Helmut Conrad im Jahr 1971, zunächst als zweiter Pastor der Markusgemeinde, seinen Dienst antrat. Einen weiteren Akzent setzte Hans-Heinrich Gurland in der Jugendarbeit mit Englandfahrten.
Besonders dankbar ist der Kirchenvorstand heute, dass Pastor Gurland den Bau eines separaten Glockenturms in den 70er Jahren vorangetrieben hat, der im Juni 1977 eingeweiht wurde. Als erster Markus-Pastor prägte er die Gemeinde in 22 Amtsjahren von Grund auf, die Atmosphäre und persönliche Beziehungen waren ihm und der Familie Gurland immer ein großes Anliegen, so dass sich bis heute viele Gemeindeglieder gerne an ihn erinnern.