
Pfarrkonferenz des evangelischen Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt besucht katholische Gemeinde Guter Hirt
Hildesheim. Evangelischer Besuch in der katholischen Gemeinde Guter Hirt: Die Große Pfarrkonferenz des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt hat ihr Treffen in die katholische Kirche im Fahrenheitgebiet verlegt. Die haupt- und ehrenamtlich Tätigen des Kirchenkreises informierten sich dort über die Diakonie-Projekte Sozialer Mittagstisch und Zweites Netz.
Geschäftsführer Andreas Handzik begrüßte die Gäste in der Kirche, denn die Kirche sei Ausgangspunkt des soziales Engagements der Gemeinde, das längst im gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus bekannt geworden ist. Anschließend sahen sich die Besucher die Essensausgabe und Speiseräume sowie die Warenhalle an. In der Küche der Gemeinde Guter Hirte bereiten zwei Profi-Köche jeden Tag 60 Mahlzeiten für Kindergarten und Hort zu – und noch einmal genauso viele Portionen für Menschen gedacht, die sich sonst keine warme Mahlzeit leisten könnten.
50 Cent kostet ein Essen, „und am Monatsende fehlen manchmal auch die“, erklärte Andreas Handzik. Dass es trotzdem für alle einen vollen Teller gibt und niemand seine Bedürftigkeit erst belegen muss, sei ein Prinzip des Sozialen Mittagstisches. Er lud die Besucher ein, an einem Mittagessen teilzunehmen und sich von der Kunst der Köche zu überzeugen: „Da wird täglich gezaubert.“
Aus dem Fahrenheitgebiet, Drispenstedt, dem Stadtfeld, der Nordstadt, aber auch aus anderen Stadtteilen kommen täglich Menschen zum Guten Hirten, um eine warme Mahlzeit oder eine Tüte Lebensmittel zu erhalten. Der Überschuss an Gemüse oder Obst wird täglich verteilt, außerdem werden jede Woche 250 Tüten Lebensmittel ausgegeben. Gerade hatte Andreas Handzik aus Anlass des 15-jährigen Bestehens des Zweiten Netzes dazu aufgerufen, das Gewicht von Repräsentanten von Stadt und Kirchen mit Lebensmitteln aufzuwiegen.
Die „Wette“ war mehr als gewonnen, sechs Tonnen Lebensmittel kamen zusammen. Diese scheinbar ungeheure Menge reiche aber lediglich dreieinhalb Wochen, sagte Andreas Handzik. Zwar sammeln Mitarbeitende des Guten Hirten regelmäßig Spenden von Supermärkten ein, auch in einigen Kirchen stehen Spendenkörbe. Doch seien die Vorräte sehr zusammengeschmolzen: „Das macht uns momentan einige Sorgen.“