Begegnung an der langen Tafel

Nachricht Hildesheim, 13. Juli 2014
Lange Tafel 2

Markusgemeinde feiert 50-jähriges Bestehen im Ulmenweg

Hildesheim. Die Markusgemeinde hat zu ihrem Jubiläumsfest den Ulmenweg in ein Freiluft-Speisezimmer verwandelt. Gemeindemitglieder, Menschen aus dem Viertel und aus der Nachbarschaft waren eingeladen, gemeinsam an einer langen Tafel zu essen. Die Biertische waren mit bunten, selbst genähten Tischdecken und Topfblumen dekoriert, Sonnenschirme aufgestellt. Und kaum verbreiteten Steaks und Würstchen ihren Duft, bildete sich schon eine Schlange vor dem Grill. Ins Gespräch kommen, einander begegnen und mit der ganzen Gemeinde Geburtstag feiern, das war das Ziel, und das kam gut an: „Man muss ja nur in die lächelnden Gesichter schauen“, freute sich Kirchenvorstandsvorsitzende Magdalene Martensen.

Schon ein Jahr im Voraus begannen die Überlegungen, wie die Markusgemeinde ihr 50-jähriges Bestehen feiern sollte. Schließlich entschieden sich die Organisatoren für mehrere Veranstaltungen über das Jahr verteilt. Gemeinschaft und Begegnung sollten im Vordergrund stehen: „Das ist ja ein ganz wichtiges Standbein unserer Gemeinde“, sagt Pastorin Anke Garhammer-Paul. Der Festgottesdienst mit Landessuperintendent Eckhard Gorka als Prediger und die anschließende lange Tafel bildet im Veranstaltungsreigen einen der Höhepunkte. Die von der AWO ausgeliehenen Biertische und Bänke aufzustellen sei gar kein Problem gewesen, erzählt Michael Heinrichs vom achtköpfigen Planungsteam: „Wir hatten ganz viel Hilfe von Anwohnern und Konfirmanden.“

Das Rote Sofa, das die Gemeinde durch das Festjahr begleitet, war auch wieder dabei. Peter Meißner und Sylke Husemann vom Kirchenvorstand lockten Gäste für ein Foto auf das Sofa und fragten nach der Beziehung zur Gemeinde. Familie Mateika gehörte zu denen, die sich ablichten ließen, und Töchterchen Antonia trennte sich fürs Foto sogar von ihrem Schnuller. Auch Erdmute Hülsmann nahm auf dem Sofa Platz. Sie sei zwar rein formal kein Gemeindemitglied, wirke aber im Theologieteam der Gospelkirche mit: „Das fordert den Geist.“

Auch andere ließen sich aus Nachbargemeinden anlocken und bewiesen dadurch, dass es klappt mit der Gemeinschaft und Begegnung. Gabriele Köhler, aus einem Dorf in das Viertel zugezogen und von Haus aus katholisch, fühlte sich sofort willkommen und aufgenommen in der Markusgemeinde. „Das ist hier einfach schön“, findet sie, und Gisela Machens und Erdmute Fuchs-Scholz nicken dazu. Auch die lebendige Jugendarbeit kommt bei den Frauen gut an: „Hier stehen eigentlich immer Fahrräder von jungen Leuten am Gemeindehaus“, sagt eine Nachbarin. „Ich hoffe nur, dass wir unsere Markusschwester Ursel Scholz behalten. Wir haben zwar viele Ehrenamtliche, aber jemand muss die Übersicht haben“, meint Gabriele Köhler.

Die Gemeinde hatte den Festtag mit einem Freiluftgottesdienst begonnen, der Regen pünktlich vorher aufgehört. Als kleines Unterhaltungsprogramm waren noch Chorgesang und Jonglage geplant, und die Kinder konnten sich auf dem Kindergartengelände austoben oder sich beim Dosenwerfen und Tischfußball messen – bis ein Gewitterregen dem Spaß ein jähes Ende bereitete.

Der nächste Festtag, Mittwoch, 6. August, steht mit einem Quiz und Erzählcafé bis hin zur Musikauswahl ganz im Zeichen des Gründungsjahres 1964. Wiebke Barth

Bild:
Ins Gespräch kommen, einander begegnen und mit der ganzen Gemeinde Geburtstag feiern: Diesen Wunsch erfüllte sich die Markusgemeinde mit einer Langen Tafel am Ulmenweg. Foto: Barth 

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