Neuer Wochenmarkt startet im Mai in der Peiner Straße – Erfolgreiche Initiative von sechs Nordstädterinnen
Hildesheim. Gute Nachrichten für die Hildesheimer Nordstadt: Ab kommenden Mai wird es in der Peiner Straße einen neuen Wochenmarkt geben. Mit dem kompletten Sortiment von Gemüse, Obst, Käse, Fisch, Fleisch – und ein paar Extras, die man nicht auf allen Wochenmärkten findet. Sechs Frauen vom Arbeitskreis Begegnung haben es möglich gemacht.
Die Gruppe hat sich bei einer Zukunftskonferenz vor anderthalb Jahren zusammengefunden. Unterschiedlichste Ideen für die Entwicklung der Nordstadt wurden dabei gesammelt. Für Jutta Rübke, Katrin Bode, Sabine Howind, Dorothea Thimian, Kathrin Sättele und Anne Bayer war ein Gedanke besonders wichtig: Die Nordstadt braucht mehr Treffpunkte, an denen Menschen ins Gespräch kommen und einander kennen lernen können.
Doch was könnte das sein? Die erste Idee war, ein Café ins Leben zu rufen. Und tatsächlich war die Gruppe beim Lichterfest im Friedrich-Nämsch-Park mit einem Kaffee- und Kuchenstand vertreten. Doch noch besser und alltagstauglicher wäre ein inklusiver Wochenmarkt, überlegten die Frauen, die beruflich im „Treffer“ der Diakonie Himmelsthür, in der evangelischen Martin-Luther-Gemeinde, als Politikerin, Schuckdesignerin und in der Verwaltung aktiv sind.
„Wenn ich in den Supermarkt gehe und Selbstbedienung habe, brauche ich ja nicht zu reden“, nennt Dorothea Thimian ein wichtiges Argument für den Begegnungsaspekt. Eine andere Überlegung ist, dass ein Markt in dem multikulturellen Stadtteil vielleicht den Einkaufsgewohnheiten vieler Menschen entgegen kommt. Der Weg bis in die Stadt – die nächsten Wochenmärkte sind auf dem Marktplatz und am Neustädter Markt – sei ganz klar zu weit.
Also machten sich die Mitglieder der Gruppe auf die Socken: besuchten alle Wochenmärkte in der Stadt, sprachen Händlerinnen und Händler an, ob und an welchen Terminen sie in die Nordstadt kommen würden. Auch die Geschäfte in der Nordstadt wurden in die Planungen einbezogen. Der Rücklauf war ermutigend: 30 MarktbeschickerInnen zeigten Interesse, im kommenden Jahr donnerstags von 14 bis 18 Uhr in die Peiner Straße dabei zu sein. Die wird dann jeweils im Abschnitt von der Martin-Luther-Kirche bis zum Nordfriedhof für den Autoverkehr gesperrt sein. Ortsrat und Stadtverwaltung haben schon positive Signale gegeben. Wenn Spargel und Erdbeeren erntereif sind, soll es losgehen.
Neben den üblichen Marktständen kann sich der Arbeitskreis auch sporadische Angebote vorstellen, die Menschen aus dem Stadtteil beitragen. Das kann ein mobiler Frisör sein oder auch Stand mit selbstgestrickten Mützen. Die Martin-Luther-Kirche wird immer zur Marktzeit geöffnet sein, zusätzliche Aktivitäten wie Orgelkonzerte oder ein Café sind angedacht.
Bis zum Auftakt dauert es eine Weile, doch an der Kreuzung Peiner Straße/Sachsenring passieren schon jetzt Veränderungen. Die Altglascontainer gegenüber der Martin-Luther-Kirche verschwinden, so dass hier ein neuer, offener Platz entsteht. Er soll am 27. November von 16 bis 18 Uhr mit dem Aufstellen eines großen Weihnachtsbaumes eingeweiht werden. Punsch, Kekse und Schmalzbrote wird es bei dem kleinen Fest geben, Lieder und Musik, zum Abschluss eine Andacht in Martin-Luther. Und die Kinder in den Nordstadt-Kitas basteln wetterfesten Adventsschmuck für den Baum. Die „Neue Mitte“ der Nordstadt rund um die Martin-Luther-Kirche gewinnt weiter Konturen. Ralf Neite