Ein alltäglicher Hindernislauf

Nachricht Hildesheim, 22. März 2017
Inklusive Staddteilbegehung -5

Markusgemeinde lädt zur „inklusiven Stadtteilbegehung“, um für Barrierefreiheit zu sensibilisieren

Hildesheim. Fast eine Viertelstunde brauchen Thomas Krause und seine Begleitung, dabei geht es nur um die Ecke. Die Dame neben ihm hat die Augen verbunden. Vorsichtig setzt sie einen Fuß vor den anderen, während sie mit einem Stock den Gehweg abtastet. Sie kennt das Viertel eigentlich. Er ist Mitglied im Behinderten- und Inklusionsbeirat der Stadt Hildesheim.

Die Markusgemeinde hat Krause und die Vorsitzende Marion Tiede zu einer inklusiven Stadtteilbegehung eingeladen. Etwa 20 Menschen haben sich dafür im Ulmenweg eingefunden, unter ihnen Mitglieder des Seniorenkreises oder Ortsbürgermeister Erhard Paasch. „Den ganzen Stadtteil schaffen wir heute nicht“, weiß Markusschwester Ursel Scholz. Eine überschaubare Strecke hat sie ausgesucht. Etwa 400 Meter sollen die TeilnehmerInnen mit Blindenstock oder im Rollstuhl zurücklegen. Beim Abmarsch ahnen nur die Verantwortlichen, dass die Gruppe fast eine Stunde für den Weg brauchen wird. 

Inklusive Staddteilbegehung -3

Die Stadtteilbegehung ist Teil der Reihe „Inklusiv bei Markus“. Die evangelisch-lutherische Gemeinde will zwei Botschaften damit vermitteln. Jeder Mensch ist voller Würde und wertvoll, zum einen, und jeder soll willkommen sein, dazu gehören und mitmachen können. „Inklusion ist die Kunst, Vielfalt zu leben.“ In der Stadt setzt sich seit 2009 der Behinderten- und Inklusionsbeirat dafür ein. Schätzungen zufolge leben in Hildesheim 20.000 Menschen mit einer Behinderung. Das wäre etwa jeder Fünfte. Zum Vergleich, im Stadtteil Moritzberg/Bockfeld leben 15.339 BürgerInnen. „Jeder Mensch hat in seinem Leben mit einer Behinderung zu tun“, glaubt Beiratsvorsitzende Tiede.

Die Begehungen sollen sensibilisieren und begreifbar machen, welche Hindernisse sich im Alltag einem Menschen mit einer Geh- oder Sehbehinderung stellen. Kopfsteinpflaster machen NutzerInnen von Rollatoren, Kinderwagen oder Rollstühlen das Leben schwer. Aber auch die Stöcke von Blinden bleiben in den Fugen stecken. Drei dieser Orientierungshilfen hat Krause dabei. An deren Ende befindet sich eine Rollspitze, damit ertasten die Träger die Kontur des Bodens. An vielen Fußgängerüberwegen sind deswegen mittlerweile entsprechende Platten eingelassen. Ansonsten halten sich Blinde an Gehsteigkanten, um eine Leitlinie zu haben. 

Inklusive Staddteilbegehung -2

Die Stadtteilbegehung ist Teil der Reihe „Inklusiv bei Markus“. Die evangelisch-lutherische Gemeinde will zwei Botschaften damit vermitteln. Jeder Mensch ist voller Würde und wertvoll, zum einen, und jeder soll willkommen sein, dazu gehören und mitmachen können. „Inklusion ist die Kunst, Vielfalt zu leben.“

In der Stadt setzt sich seit 2009 der Behinderten- und Inklusionsbeirat dafür ein. Schätzungen zufolge leben in Hildesheim 20.000 Menschen mit einer Behinderung. Das wäre etwa jeder Fünfte. Zum Vergleich, im Stadtteil Moritzberg/Bockfeld leben 15.339 BürgerInnen. „Jeder Mensch hat in seinem Leben mit einer Behinderung zu tun“, glaubt Beiratsvorsitzende Tiede.

Die Begehungen sollen sensibilisieren und begreifbar machen, welche Hindernisse sich im Alltag einem Menschen mit einer Geh- oder Sehbehinderung stellen. Kopfsteinpflaster machen NutzerInnen von Rollatoren, Kinderwagen oder Rollstühlen das Leben schwer. Aber auch die Stöcke von Blinden bleiben in den Fugen stecken. Drei dieser Orientierungshilfen hat Krause dabei. An deren Ende befindet sich eine Rollspitze, damit ertasten die Träger die Kontur des Bodens. An vielen Fußgängerüberwegen sind deswegen mittlerweile entsprechende Platten eingelassen. Ansonsten halten sich Blinde an Gehsteigkanten, um eine Leitlinie zu haben.