Wie wildes Wasser durch Stromschnellen

Nachricht Sarstedt, 09. März 2017

Musikprojekt im Kindergarten St. Nicolai zu Smetanas „Moldau“

Sarstedt. Instrumente können mit ihren Klängen Bilder heraufbeschwören: Von fließendem Wasser, Stromschnellen und Tänzerinnen zum Beispiel. Die Mädchen und Jungen aus dem evangelischen St.-Nicolai-Kindergarten in Sarstedt haben das während eines zweimonatigen Projektes erfahren können. Zweimal in der Woche beschäftigen sich rund ein Dutzend Kinder in der Musik-AG gemeinsam mit Erzieherin Angela Fischer mit Klängen, Singen und Musizieren. Mit einigen dieser Kinder sowie weiteren aus dem Kindergarten in der Eulenstraße hat Angela Fischer das Projekt „Klassische Musik“ nun zum Abschluss gebracht. „Die Kinder haben großes Interesse an den verschiedenen Instrumenten gezeigt“, erklärt Angela Fischer die Idee. Knapp zwei Monate drehte sich alles um die „Moldau“ des Komponisten Bedřich (Friedrich) Smetana. 

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 Kita-Leiterin Marion Wegener mit Kindern. Foto: Christina Steffani-Böringer

Bücher aus der nahen Stadtbücherei informierten über die verschiedenen Instrumente, viele Hörbeispiele brachten die unterschiedlichen Klänge näher. Begriffe wie „Orchester“, Komponist“ und „Dirigent“ wurden erklärt. Eine Erzählung, in der die verschiedenen Stimmungen der Komposition beschrieben werden, machte die unterschiedlichen Klangfarben verständlich. Anschließend spielten die Mädchen und Jungen im Bewegungsraum die Szenen nach.

Sie rutschten wie „wildes Wasser über Stromschnellen“ über eine Berg-und-Tal-Bahn, schlängelten sich um enge Kurven und tanzten einen „Nymphentanz“. Einzelne Abschnitte wurden auch nachgebaut und gestellt, mit Bauklötzen oder Legematerial, wie beispielsweise die große Stadt Prag, durch die die Moldau hindurchfließt. Mit Erzieherin Heidi Lex, die fürs Kreative zuständig ist, malten die jungen Musikentdecker große Bilder zum Thema.

Auch Ausflüge standen auf dem Programm. Nicht nur zur Innerste, um zu sehen, wie in Sarstedt ein Fluss fließt, sondern als Höhepunkt auch nach Hildesheim. Im Stadttheater sahen die Kinder bei einer Orchesterprobe zu und schauten ganz genau hin: „Was hat denn der in seinem Koffer? Guck mal, das ist ein Fagott!“ Violine und Pauken, Cello und Flöte wurden mit Augen und Ohren intensiv wahrgenommen. „Manche Kinder haben wirklich ein gutes Ohr“, so Angela Fischer, die inzwischen schon das nächste Projekt am Start hat: Nun beschäftigt sich das „Klassik-Projekt“ der Kita St. Nicolai mit Sergei Prokofjews „Peter und der Wolf“. Christina Steffani-Böringer