Erfolg für Projekt „Torte im Park“ beim Deutschen Evangelischen Kirchentag / Viele Hildesheimer in Berlin dabei
Hildesheim/Berlin. „Torte im Park“ ist beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin zum innovativsten Praxisprojekt gewählt worden. Gut, Obama und Merkel waren auch da, aber aus Hildesheimer Sicht ist diese Nachricht mindestens gleichbedeutend. Diakonin Katrin Bode und ihr Team vom Kirchenkreisjugenddienst hatten sich für den Wettbewerb, angelehnt an das TV-Format „Die Höhle der Löwen“, beworben und waren mit fünf anderen nominiert worden. „Wir casten heute die Zukunft der Kirche“, hatte der Moderator zum Auftakt gesagt. Da das Publikum abstimmen durfte und ein beträchtlicher Fanclub aus Hildesheim mit nach Berlin gereist war, ging der Hauptpreis am Freitag am Fuße des Fernsehturms an das Torten-Projekt – das einzige aus der hannoverschen Landeskirche.
Der Grünen-Europaabgeordneten Terry Reintke gefiel die „Einfachheit“ der Idee: Kirchenleute gehen mit einer Torte in den Hildesheimer Magdalenengarten, bieten jedem ein Stück an und kommen so ins Gespräch. „Wir wollten Orte aufsuchen, wo die Menschen sowieso sind“, sagte Katrin Bode. „Wir bilden quasi eine Gemeinde auf Zeit.“ Dabei sei es ihr wichtig, dass es Torte gibt – und eben nicht trockenen Streuselkuchen, den man vielleicht eher mit Kirche in Verbindung bringt. Als ein Jury-Mitglied kritisch anfragte, ob Torte nicht eher etwas für Ältere sei, protestierte das überwiegend junge Publikum lautstark. „Mir gefällt auch das Zurückerkämpfen des öffentlichen Raumes, das ist eine tolle Idee“, lobte Jurorin Reintke.