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Jugendmitarbeit in der Kirche als Übung für die Demokratie

Nachricht Hildesheim, 10. Januar 2017

Elske Sibberns ist neue Kirchenkreisjugendwartin

Hildesheim. Zirkusauftritte gehörten bisher nicht zum Aufgabenbereich von Diakonin Elske Sibberns, aber mit dem Jonglieren hat es bei den ersten Versuchen schon ganz gut geklappt. Die neue Kirchenkreisjugendwartin im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt ist jedenfalls fest entschlossen, den Zirkus MiMa weiterleben zu lassen. Anfang des Jahres ist die 30-jährige Elske Sibberns als Nachfolgerin von Dietrich Waltemate in ihr Büro in der Klosterstraße 6 eingezogen. Die Zirkusarbeit hatte sie sich aber schon in den vergangenen Herbstferien angesehen und war beeindruckt vom Engagement der JugendmitarbeiterInnen und von der Begeisterung der Kinder. Künftig wird MiMa zwar nicht mehr auf Tour gehen, aber fester Bestandteil der Ferienangebote im Freizeitheim Groß Lobke sein.

Noch ist Elske Sibberns damit beschäftigt, KollegInnen kennenzulernen, sich in den Räumen zurechtzufinden und das umfangreiche Material des Kirchenkreisjugenddienstes zu sichten. Sie freut sich aber schon darauf richtig durchzustarten, bei Schulungen und Freizeiten mit Kindern und Jugendlichen aus dem ganzen Kirchenkreis. Besonders reizt sie dabei die politische Dimension dieser Arbeit. Die Möglichkeiten der Mitbestimmung in der Kirche seien für die jungen Menschen eine gute Gelegenheit, Meinungsbildung und Mitwirkung in einer Demokratie zu üben, Position zu beziehen und Bewusstsein für die eigene Wirksamkeit zu entwickeln: „Verstehen durch Mitmachen“, nennt das die Diakonin.  

Während sie zuvor im benachbarten Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld auch in der Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde sowie in den Gronauer Schulen tätig war, ergriff die Diakonin daher nun die Chance, durch einen Wechsel nach Hildesheim-Sarstedt nur noch auf Kirchenkreisebene zu arbeiten. Dass ihr das gefallen würde, hatte sie 2014 schon während ihres Anerkennungsjahres in Ronnenberg festgestellt. So möchte sie zum Beispiel gern wieder einen Jugendkonvent ins Leben rufen, also eine Vertretung der Jugendlichen aller Gemeinden im Kirchenkreis. Die könnten dann selbst bei der Auswahl und Gestaltung von Projekten und Angeboten mitreden: „In jedem Kirchenkreis sollte es einen Jugendkonvent geben“, findet Elske Sibberns.

Die Diakonin ist auf einem Bauernhof in Dorum aufgewachsen, gelegen zwischen Cuxhaven und Bremerhaven in Sichtweite des Nordseedeiches. Evangelischer Kindergarten, Kindergottesdienste, Konfirmation und Mitarbeit als Teamerin erschienen selbstverständlich, doch dass ihre berufliche Zukunft in der Kirche lag, war ihr damals noch nicht klar. Stattdessen machte Elske Sibberns nach dem Realschulabschluss eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten.

Doch sie merkte bald, dass ihr eigentliches Interesse nicht den Rechtsvorschriften galt, sondern den Menschen und deren Gründen, die sie zum Besuch einer Anwaltskanzlei trieben – sie wollte im Sozialbereich arbeiten. Elske Sibberns holte ihr Abitur nach und absolvierte in Hannover das Studium der Religionspädagogik und Sozialen Arbeit. Während des Studiums lernte sie auch ihre Partnerin kennen, mit der sie jetzt in Hannover-Kleefeld zusammenlebt. Der Weg nach Hildesheim sei von dort kein Problem und das Stadtleben gefalle ihr inzwischen sehr gut, sagt die Diakonin. Und wenn sie sich doch mal danach sehne, vom Muhen einer Kuh geweckt zu werden, besuche sie ihre Familie im Norden. Wiebke Barth