Traurig, aber auch stolz: Gemeinden verabschieden Pastorin Burgk-Lempart

Nachricht Diekholzen, 24. September 2017

Superintendent Mirko Peisert: Sie war eine perfekte Stellvertreterin

Diekholzen.  „Traurig, aber auch ein bisschen stolz“, haben die Auferstehungs-Kirchengemeinde Diekholzen und die Titusgemeinde Barienrode Pastorin Dr. Andrea Burgk-Lempart verabschiedet. Traurig, weil sie „ihre“ Pastorin nicht gern hergeben.  Stolz, weil Burgk-Lempart ja nun Superintendentin im Kirchenkreis Celle werde, erklärten Regine Helmsen und Christine Schäffer vom Kirchenvorstand. Pastor Hans-Martin Joost wird während der Vakanz die Gemeinden unterstützen.

Burgk-Lemparts Wahl zur Superintendentin im Juni dieses Jahres sei eigentlich keine Überraschung gewesen, sagte Superintendent Mirko Peisert, der die Pastorin von ihrem Dienst in den Gemeinden entpflichtete. Sie sei eine Pastorin mit starker Liebe zu den Menschen, mit Mut zur Auseinandersetzung und „eine perfekte Stellvertreterin“, was sie besonders während der Zeit der Vakanz im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt beweisen konnte.

Ihre Zeit als Pastorin in Diekholzen und Barienrode seit 2009 habe die Gemeinden enger zusammen gebracht, vieles habe sie angeregt und verändert, neue Gottesdienstformen eingeführt: „Es waren gesegnete, arbeitsreiche, beglückende Jahre.“ „Wir bleiben verbunden miteinander“, versprach Mirko Peisert. Nicht nur durch überregionale Arbeitstreffen oder E-Mails, sondern „auf eine geistliche Weise“.

Zuhören, Trost spenden, zur Klärung beitragen, „ein Gegenüber sein, so habe ich meinen Dienst verstanden“, sagte Pastorin Burgk-Lempart selbst. Auch wenn sie manchmal Zweifel hatte, ob alle Mühe sich lohne, hätte sich immer wieder herausgestellt: „Nichts, was wir tun, ist vergeblich.“ Sie erinnerte sich an die einstige Konfirmandin, die sich 20 Jahre später für die schöne Zeit bedankte; an die Frau, die sich nach scheinbar endlosen Gesprächen doch aus einer erdrückende Ehe befreien konnte; an die Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen in Söhre, die sich von Problemen nicht entmutigen lasse. Dass auch ihr der Abschied nicht leichtfiel, war unübersehbar, als sie sich nach der Entpflichtung die Tränen trocknen musste.

Die Kirche war voller Menschen, die sich persönlich von Andrea Burgk-Lempart verabschieden wollten. Die Pastorin habe sie beim Wiedereintritt in die Kirche begleitet, erzählte Gemeindebürgermeisterin Birgit Dieckhoff-Hübinger. Vertreter der benachbarten katholischen Gemeinden dankten für die gute ökumenische Zusammenarbeit. Der „Funke der Herzlichkeit“ sei schon bei der ersten Begegnung übergesprungen, sagte Pfarrer Waldemar Maniura in einem sehr persönlichen Grußwort. Ihre Kolleginnen aus der Hildesheimer Lukas- und Markusgemeinde erklärten, sie hätten sich aufeinander verlassen können  „wie die Musketiere – eine für alle – aber ohne Duelle“.

Die Kinder aus der Kindertagesstätte übergaben der Pastorin Blumenzwiebeln für ihren neuen Garten in Celle, verbunden mit Dankesworten und guten Wünschen. Der Singkreis Barienrode hatte eigens einen Kanon für sie gedichtet und die Kirchenvorstände ihre Erinnerungen in Reimen verfasst. Aus Celle waren der stellvertretende Superintendent Uwe Schmidt-Seffers und Ephoralsekretärin Roswitha Hartmann angereist. Sie wollten sich einen Eindruck von der „aus ihrer Sicht voralpinen Landschaft Diekholzens“ verschaffen, sagte Schmidt-Seffers. Und sichergehen, dass die Gemeinden ihre Pastorin auch wirklich gehen lassen. Am Sonntag, 5. November, um 15 Uhr, wird Andrea Burgk-Lempart in der Stadtkirche St. Marien in Celle in ihr neues Amt eingeführt. Wiebke Barth