Kirche poppt in der Innenstadt auf

Nachricht Hildesheim, 23. November 2018

In einem leeren Geschäft am Marktplatz geht der Kirchenkreis neue Wege

Hildesheim. Der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt setzt mit dem Projekt „Pop Up-Kirche“ ein ganz neues Format von Kirche um. In einem Ladenlokal am Hildesheimer Marktplatz lädt die erste „Pop Up-Kirche“ mit dem Titel „Heile Welt“ BesucherInnen ein, einfach mal vorbeizuschauen. Mit einer jungen, modernen Ästhetik und besonders offenen Strukturen sollen gerade die Leute angesprochen werden, die sonst eher nicht ihren Weg in die Kirche finden. 

„Für uns war die Frage, wie wir noch mal einen neuen Begegnungsraum außerhalb der Kirchen schaffen können“, erklärt Superintendent Mirko Peisert die Idee hinter dem Projekt. Zudem sei es ein Versuch der evangelischen Kirche, mit städtischem Leerstand kreativ umzugehen. 

Vom 27. November bis zum 22. Dezember können BesucherInnen von dienstags bis freitags 12 bis 18 Uhr und samstags 10 bis 16 Uhr jederzeit in die Pop Up-Kirche kommen. Auf einen Tee, ein Gespräch, um zu basteln oder um kurz inne zu halten und zur Ruhe zu kommen. Vor Ort sind immer zwei GesprächspartnerInnen. Diese Aufgaben übernehmen wechselnde PastorInnen und Hauptamtliche der Kirche.

Zusätzlich findet einmal die Woche sonntags eine Andacht mit anschließendem gemeinsamem Abendessen statt. Und in der mittwochs stattfindenden Gesprächsreihe „Stammtisch“ werden Themen wie „Krieg und Flucht“, „Familie“ oder „Achtsamkeit“ mit Gästen aus Politik, Kirche und Kunst besprochen und diskutiert. 

Organisiert wird das Projekt von Nele Gittermann und einer Steuerungsgruppe bestehend aus dem Superintendent Mirko Peisert, Pastor Dirk Woltmann (Michaelisgemeinde), Robert Smietana (Fundraiser), Pastor Raphael Below (Zwölf-Apostel Sarstedt-Land) und dem Intendanten des Literaturhauses St. Jakobi Dirk Brall. Finanziert wird das Projekt durch Mittel des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt, des Fonds missionarische Chancen und der Hanns-Lilje-Stiftung.

„Das Thema ‚Heile Welt‘ ist durchaus provokant gemeint“, sagt Projektleiterin Nele Gittermann. „Man kann es mit einem Fragezeichen oder einem Ausrufezeichen versehen und es soll dazu anregen, sich weitere Gedanken zu machen.“ Dabei war es dem Planungsteam auch wichtig, ein Themenfeld zu finden, das zugleich kirchlich, politisch und persönlich ist. 

Perspektivisch soll es noch fünf weitere Pop Up-Kirchen geben, die nächsten im Mai und September 2019. Das Projekt erstreckt sich insgesamt über zwei Jahre. Lisa Krusche

Weitere Informationen zu der Pop Up-Kirche Bildung finden sich im Internet unter https://popupkirche.com/

Fotos:

Superintendent Mirko Peisert und Projektleiter Nele Gittermann bringen die „Heile Welt“ nach Hildesheim – beziehungsweise viele Fragen und Gespräche zu dem Thema. Fotos: Krusche

Mit Leuchtkraft: Die Pop Up-Kirche hat vom 27. November an geöffnet.

Ein leerstehendes Geschäft am Hildesheimer Marktplatz ist der zentral gelegene Startpunkt der Pop Up-Kirche.