Diakonie „maßgeblich mitgeprägt“

Nachricht Hildesheim, 30. Juni 2015
segen

Norbert Mehles-Hennies, kaufmännischer Vorstand des DW e.V., verabschiedet sich in den Ruhestand

Hildesheim. „Ich glaube, ich komme morgen wieder“, sagt Norbert Mehles-Hennies zum Abschied. Der scheidende kaufmännische Vorstand des Diakonischen Werks e.V. hat damit die Lacher auf seiner Seite. Doch obwohl der nächste Tag tatsächlich den Beginn seines Ruhestands markiert, ist der Satz ernst gemeint. Nach 22 Jahren in diakonischer Leitungsfunktion will er nicht einfach den Schreibtisch räumen, sondern seinem Nachfolger Falko Salbert bei einem guten Start helfen.

Mit einem Gottesdienst und anschließendem Festakt ist Norbert Mehles-Hennies im Altenheim Am Steinberg feierlich entpflichtet worden. Rund 70 Gäste kamen, um ihm für seine erfolgreiche Arbeit zu danken, allen voran Anke Garhammer-Paul als theologischer Vorstand des Diakonischen Werks e.V.: „Es war nie Deine Art, Dich in den Mittelpunkt zu stellen. Es ging Dir immer um die Sache.“ Aufgabe der Diakonie sei es ja, den christlichen Werten entsprechende Taten folgen zu lassen, sagte Superintendenten Helmut Aßmann in seiner Predigt. Dies sei heute eine umso schwierigere Aufgabe, als die Pflegearbeit Marktgesetzen unterliege, „die einem den Schweiß in die Stirn treiben können“.

Nach Studien der Betriebswirtschaft und der Sozialwissenschaften hat Norbert Mehles-Hennies 1993 als Geschäftsführer der diakonischen Beratungsangebote im evangelischen Kirchenkreis begonnen. Mehles-Hennies bündelte die Angebote und wandte sich dann dem nächsten Problem, der Diakoniestation Marthaheim zu. Er gliederte die traditionsreiche, aber finanziell angeschlagene Einrichtung an das Altenheim Am Steinberg an, um ambulante und stationäre Pflege besser zu verzahnen.

Der nächste Schritt war 2004 die Zusammenfassung der evangelischen Alten- und Pflegeheime in einem Pflegeverbund mit gemeinsamer Trägerschaft. Die ehemaligen Sorgenkinder haben sich dadurch gut entwickelt und wirtschaftlich konsolidiert. Heute gehören zum DW e.V. organisatorisch die vier Pflegeheime in Hildesheim, Sarstedt und Alfeld, zwei Diakoniestationen sowie die Evangelische Familienbildungsstätte in Hildesheim, seit dem 1. Juli außerdem die Bugenhagen-Hochschule. „Norbert Mehles-Hennies hat maßgeblich mitgeprägt und mit aufgebaut, was sich heute an diakonischer Arbeit darstellt“, würdigte der ehemalige Superintendent und heutige Direktor der Diakonie Himmelsthür, Ulrich Stoebe, die Verdienste des gebürtigen Kasselers. Ein „klarer Blick für Strukturen und Organisation“ habe ihn ausgezeichnet.

Bei allem Mühen um wirtschaftliches Bestehen sei für ihn eine Sache immer besonders wichtig gewesen, sagte Norbert Mehles-Hennies: „Keinem Mitarbeiter wurde hier betriebsbedingt gekündigt.“ Im Ruhestand wird er dem Diakonischen Werk e.V. nicht ganz verloren gehen. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter will er für die Bugenhagen-Hochschule auf Vortragsreisen gehen.

Bilder:

Pastorin Anke Garhammer-Paul, theologischer Vorstand des Diakonischen Werks e.V., dankte Norbert Mehles-Hennies für die gute Zusammenarbeit im Leitungsduo. Fotos: Neite

Norbert Mehles-Hennies an seinem letzten Arbeitstag: „Ich glaube, ich komme morgen wieder.“

Anke Garhammer-Paul, Helmut Aßmann und Ulrich Stoebe entpflichteten Norbert Mehles-Hennies von seinen Aufgaben in der diakonischen Verwaltung.