Nach 35 Jahren wird Pastorin Griet Stallmann-Molkewehrum von den Gemeinden in Barnten und Rössing in den Ruhestand verabschiedet
Barnten/Rössing. „Ich bin keine Freundin von langen Reden“, verrät Griet Stallmann-Molkewehrum. Aber anderen zuhören, das war Teil ihres Dienstes. Ihre Arbeit empfand sie als „Geschenk“, weil sie von Berufs wegen Zeit für Menschen hatte. Im Grunde sei sie „eine professionelle Nachbarin“ gewesen, sagt die Pastorin nachdenklich. Als solche wird sie in Barnten und Rössing fehlen: Nach 35 Jahren wird Griet Stallmann-Molkewehrum bald ein letztes Mal die Tür des Pfarrhauses Barnten hinter sich abschließen. Mit einem Gottesdienst am Sonntag 31. Mai um 16 Uhr in der St. Peter- und Paul-Kirche Rössing wird sie in den Ruhestand verabschiedet.
19 Jahre war sie seit 1980 in der damaligen Kirchengemeinde Barnten-Giften tätig und die letzten 16 Jahre, nachdem Giften der St. Paulus Kirchengemeinde in Sarstedt zugeordnet war, in einer neuen pfarramtlichen Verbindung: Katharinen Barnten und St. Peter und Paul Rössing. 35 Jahre an einem Ort: Barnten. Das ist für eine Pastorin heute eine außergewöhnlich lange Zeit. Viele ihrer Kolleginnen und Kollegen wechseln die Pfarrstelle ein- oder mehrmals in ihrer Laufbahn. Nicht so Griet Stallmann-Molkewehrum: Ein paar Jahre hat es gedauert, bis sie sich in Barnten eingelebt hatte, aber dann wollte sie nicht mehr weg. Bis heute. Den Ruhestand wird sie allerdings mit ihrem Mann in Hildesheim verbringen – und sie freut sich schon darauf, mehr Zeit für ihre drei Kinder und zwei Enkel zu haben.
„Eigentlich komme ich aus der Stadt“, erzählt die 63-Jährige. In Emden geboren, in Bremen aufs Gymnasium gegangen, in Göttingen und Toulouse studiert. Toulouse? In der Tat. Griet Stallmann-Molkewehrum ist nicht nur gelernte Theologin, sondern hat auch das Staatsexamen im Fach Französisch abgelegt. Nach dem Studium stand sie vor der Wahl: Referendariat oder Vikariat? Sie entschied sich für letzteres. Der Pfarrberuf ermögliche es, „Menschen verschiedener Generationen zu begegnen und sie zu begleiten.“ Im Mittelpunkt habe für sie die Seelsorge gestanden. Durch eine Zusatzausbildung zur Pastoralpsychologin und Supervisorin hat sie sich noch mehr in diesen Bereich vertieft.