Diakonin Katrin Bode versüßt HildesheimerInnen den Tag mit ihrer „Torte im Park“
Hildesheim. „Das muss ja wohl ein Missverständnis sein“, war die erste Reaktion in der Konditorei, als der Auftrag hereinkam. Aber dann las jemand die kurze Notiz in der Zeitung, alles hatte offenbar seine Richtigkeit. So erhielt Katrin Bode pünktlich ihre Wunschtorte: Erdbeercreme in dicken Schichten, obenauf und in Marzipan der Schriftzug: „Torte im Park“.
Der Name ist Programm. Einmal im Monat zieht die evangelische Diakonin in diesem Sommer mit einem Handwagen los – vollbepackt mit Torte, Kaffee, Tee, Bechern, Tellern und Besteck. Ganz unten wartet noch eine Lage Berliner als Reserve, falls der Andrang unerwartet groß ausfallen sollte. Damit sucht sie ein gemütliches Plätzchen in einem der Hildesheimer Parks und wartet auf Menschen, die Lust auf einen Schnack mit süßer Beigabe haben. Beim Auftakt im Magdalenengarten, dem die Sonne ihr strahlendstes Lächeln schenkt, hat der FSJler Patrick Beek ihr beim Transport geholfen.
Ist die Torte ein Lockmittel, um ahnungslose PassantInnen in ein Gespräch über Gott und Glauben zu verwickeln? Ach was, sagt Katrin Bode, „es geht einfach darum, sich zu begegnen und dann zu gucken, was passiert“. Es mache ihr nun einmal Spaß, Leute anzusprechen und neue Kontakte zu knüpfen, erzählt die Mitarbeiterin des Evangelischen Kirchenkreisjugenddienstes. Und schon zischt sie los, weil sie auf der nächsten Bank zwei ältere Menschen gesehen hat. Die beiden lassen sich gerne auf ein Stück Torte einladen, beim Kaffee lehnen sie allerdings dankend ab: „Haben Sie auch koffeinfrei?“ – „Leider nein, noch nicht.“