Küchengespräch in der Evangelischen Familienbildungsstätte zur Flüchtlingsarbeit in Hildesheim
Hildesheim. Der Duft von Gebäck weist den Weg in die Küche der Evangelischen Familienbildungsstätte im Zwölf-Apostel-Weg. Magdalene Martensen begrüßt die Gäste mit Bananenmuffins und Getränken. Die Leiterin der Bildungsstätte hat zum „Küchengespräch“ erneut eingeladen, Thema sind diesmal die Flüchtlinge in Hildesheim. Die Küchengespräche finden dreimal im Jahr statt. Denn, so Mgdalene Martensen: „In der Küche sind die Gespräche doch immer am besten.“
„Angekommen - und wie geht's weiter?“ ist der Abend überschrieben. Fünf Fachleute geben Einblicke in die Flüchtlingsarbeit. Der Titel zeigt: Wer aus seinem Heimatland flüchtet, und ankommt in einer Stadt, weiß noch lange nicht, wie es weitergeht. Es ist komplizierter. Wer in Deutschland Asyl beantragt, wird nach einem Schlüssel auf die Bundesländer verteilt. Diese leiten die Menschen weiter in die Kommunen. Je größer die Kommune, desto mehr Flüchtlinge werden ihr zugewiesen. In Hildesheim bekommen derzeit 479 Asylsuchende Leistungen von der Stadt.
Uwe Wedekind, Geschäftsführer vom Flüchtlingsverein Asyl e.V., betreut seit über 20 Jahren Flüchtlinge. Er sagt, die Chancen, in Deutschland bleiben zu dürfen, seien für die meisten sehr gering. Viele müsse er darauf vorbereiten, dass sie wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Nur: „Diese Menschen hatten massive Gründe, ihr Land zu verlassen. Sie haben sich mit einem Rückkehrgedanken nicht auseinandergesetzt.“