Das Patenprogramm an der Oskar-Schindler-Gesamtschule probt generationsübergreifendes Lernen
Hildesheim. Mittwoch, 14 Uhr. Heike Neumann steht im Eingangsbereich der Oskar-Schindler-Gesamtschule (OSG) und koordiniert die Anfragen von mehreren Schülerinnen und Schülern, die um sie herumstehen. Welcher Raum ist frei? Welcher Bus fährt noch? Und wo ist eigentlich Finn? „In diesem Moment bin ich schon ein bisschen der Leuchtturm“, scherzt Heike Neumann, die als Schulseelsorgerin und Religions-Lehrerin an der OSG arbeitet.
Seit 2011 ist Neumann aber auch Projektkoordinatorin für das Patenprogramm „Kein Kind darf verloren gehen“. Das wöchentliche Nachmittagsangebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5, die eine zusätzliche Unterstützung wünschen. Dabei geht es nicht nur um Nachhilfe, sondern auch um andere Probleme oder persönliche Fragen. Jeden Mittwoch, eine Stunde lang. Auch heute. Heike Neumann navigiert eine kleine Gruppe in einen Klassenraum, um über das Projekt zu sprechen.
Sechs Patinnen und Paten kümmern sich ehrenamtlich um elf Kinder, die in die 6. Klasse gehen. Neun weitere Ehrenamtliche betreuen die neuen Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse. Zusätzlich gibt es ein Tandem in der 9. Klasse sowie ein Angebot für vier Flüchtlingskinder, die von zwei Ehrenamtlichen betreut werden. „Ich habe das Patenprogramm ins Leben gerufen, weil ich dem Bedarf alleine nicht mehr gerecht werden konnte“, sagt Heike Neumann, die von den Kindern gerne „Reli-Neumann“ genannt wird.