Liebe Schwestern und Brüder,
mit diesen Zeilen möchte ich mich von Ihnen als Superintendent des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt verabschieden. Am 1.1.2016 wird mein Schreibtisch im Landeskirchenamt stehen, als Referent für Aus-, Fort- und Weiterbildung des Pfarrpersonals in der Landeskirche. Seit Mitte Oktober bin ich schon dahin abgeordnet. Meine Stellvertreter Pn. Dr. Andrea Burgk-Lempart und P. Peter Noß-Kolbe haben seither die Vakanzvertretung übernommen.
Am 1.3.2005 habe ich als „Sup“ angefangen und dieses Amt gern und mit Leidenschaft auszufüllen versucht. Es war eine tiefe und erfüllte, inspirierende und durchaus auch anstrengende Zeit, in der ich das Privileg hatte, die ganze Buntheit und Vitalität, aber auch die Sorgen und Mühsale der Kirche und der Gemeinden kennenzulernen. Der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt ist reich an Gaben und Möglichkeiten – das ist mir in den Jahren immer bewusster und kostbarer geworden. Und der Geist Gottes ist lebendig und einfallsreich wie eh und je.
Dass ich nun gehe, ist keine Folge eines Verdrusses, einer Enttäuschung oder eines besonderen Ereignisses. Die Entscheidung ist in einem längeren Prozess gereift, auch wenn ich mich schwer, sehr schwer getan habe mit der Antwort auf die Frage, zu bleiben oder zu gehen. Durch die Möglichkeit, in der Landeskirche als Referent für Aus-, Fort- und Weiterbildung des Pfarrpersonals die Erfahrungen aus unserem Kirchenkreis auch in weiterem Horizont einzubringen, habe ich mich schließlich auf die Ausschreibung des Landeskirchenamtes beworben. Und zudem ist die Zeit von rund 11 Jahren im Superintendentenamt eine Wegstrecke, nach der die Frage nach einem Wechsel ohnehin auf dem Plan steht.
Ich bin herzlich dankbar für diesen Arbeits- und Lebensabschnitt, zusammen mit meiner Familie. Der Dank geht an Gott, an die vielen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden in den Gremien des Kirchenkreises, seiner Gemeinden und seiner Einrichtungen, und an die vielen Partner in Stadt und Landkreis auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Wie viel haben wir miteinander in den Jahren nicht auf den Weg gebracht, Schönes, Mühseliges und Verrücktes! Auch familiär hat sich viel getan: Unsere Kinder sind hier groß geworden, meine Frau konnte hier noch einen beruflichen Wechsel vollziehen. Hildesheim und Umgebung sind unsere Heimat geworden – und werden es bleiben. Wir werden natürlich die Dienstwohnung in der Klosterstraße verlassen, aber wollen in Hildesheim bleiben. Hannover ist ja nicht weit, und Pendler gibt es ja reichlich.
Schattenseiten hat es gewiss auch gegeben. Manches habe ich nicht gut gemacht, gewollt oder gekonnt. Vieles davon weiß ich, anderes wissen Sie. Was unrecht gewesen und nicht ausgesprochen ist, befehle ich Ihrer Nachsicht an. Über allem liegt gleichwohl für mich der Glanz geschenkter Jahre, sinnvoller Arbeit, ermutigenden Glaubens und großer Freude, als Mensch mit Menschen unterwegs zu sein.
Ich wünsche Ihnen allen, die Sie dies lesen, Freude am Leben, am Glauben, am Arbeiten. Dem Kirchenkreis und seinen Gemeinden und Einrichtungen wünsche ich eine glückliche Hand bei der Wahl der Nachfolge und weiterhin einen solch kraftvollen Weg zwischen Tradition und Experiment, geleitet vom Herrn der Kirche, der sich mit daran freut.
Der Abschiedsgottesdienst findet am Sonntag, den 10.1.2016, um 15.00 Uhr in der St. Andreaskirche statt. Ich würde mich freuen, wenn ich dann persönlich von Ihnen Abschied nehmen könnte.
Mit herzlichem Gruß sagt
Auf Wiedersehen
Ihr
Helmut Aßmann