Hildesheim im Gospelfieber

Nachricht Hildesheim, 06. Oktober 2015
Gospelchortreffen

Das Norddeutsche Gospelchortreffen bringt 22 Gospelchöre mit 600 Sängerinnen und Sängern nach Hildesheim

Hildesheim. „Wir wollen zum Jubiläum unser Bestes geben“, sagt Rudolf Hertle von der Gospelkirche Hildesheim. Auf Initiative der Gospelfans aus der Markusgemeinde werden vom 9. bis 11. Oktober 600 Sängerinnen und Sänger Hildesheim zum Klingen bringen. Dafür haben Hertle und ein zehnköpfiges Team anderthalb Jahre geplant. „Wir wollen kein 0815-Konzept anbieten“, erklärt Hertle die umfangreiche Arbeit.

Das 9. Gospelchortreffen hat es in sich. Die Eröffnungskonzerte am Freitag finden in Hildesheim, Sarstedt, Gronau, Hohenhameln, Nordstemmen, Bockenem und Heinde statt. Samstag ist Workshop-Tag. Im Gymnasium Andreanum lehren Referenten verschiedene Gospel-Stile, Choreografie und Bühnenpräsenz. Parallel zu den Workshops probt der so genannte Mass Choir, ein Groß-Chor, in dem alle 600 Teilnehmenden mitsingen werden. Damit sowohl Workshop-Angebote als auch Chorprobe wahrgenommen werden können, ist die Probe zweigeteilt. Morgens probt die eine Hälfte in der Michaeliskirche, am Nachmittag die andere Hälfte im Dom. Ein ambitionierter Zeitplan. Denn schon am Samstagabend soll der Mass Choir bei der Gala-Gospelnight in der Sparkassenarena drei Stücke singen, davon ein deutschsprachiges Gospel.

Das Konzert ist der Höhepunkt des Wochenendes. Eröffnet wird die Gala mit dem „Hildesheimer Lied“, das der Hildesheimer Gospelmusiker Sebastian Cuthbert komponiert hat. Eine Stadthymne, die Organisator Christian Wolf als „eine schöne Willkommensgeste“ bezeichnet, die es schaffe, weder anbiedernd noch kitschig zu sein. Im Anschluss werden 17 der 22 Chöre je zwei Stücke präsentieren. „Für die Chöre ist das ein riesiges Publikum, das kriegen die sonst nie“, betont Rudolf Hertle. Außerdem finde man so viele verschiedene Gospel-Stile nicht mal auf dem Gospelkirchentag, dem größten deutschen Gospelfestival.

Ganz besonders freut Hertle, einhundert der Gala-Tickets als Freikarten an Flüchtlinge aus Hildesheim und Bad Salzdetfurth vergeben zu können. Zudem werden Einnahmen aus dem Verkauf der Programmhefte und die Kollekte des Abschlussgottesdienstes am Sonntag an Flüchtlingsinitiativen gespendet. Vor dem Gottesdienst in der St.-Andreas-Kirche singen die Chöre in sozialen Einrichtungen in Hildesheim.

1999 ist das Norddeutsche Gospelchortreffen in der Nähe von Uelzen zum ersten Mal über die Bühne gegangen. Was damals als familiäres Treffen mit 200 Gospel-Begeisterten begonnen hat, ist heute das größte Gospelchortreffen in Norddeutschland. Schon 2000 fand es in Hildesheim statt. Die Verpflegung der 600 Sängerinnen und Sänger übernehmen in diesem Jahr neun Restaurants aus Hildesheim. Christoph Möller

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Freuen sich auf ein Wochenende voll Gospel: Organisatoren Ina Franzki, Christian Wolf, Rudolf Hertle und Jochen Grön. Foto: Möller 

Wer singt wann und wo?

Am Freitag, 9. Oktober, finden sieben Konzerte des 9. Norddeutschen Gospelchortreffens in Kirchen in der Region statt. Einlass ist jeweils um 19.30 Uhr, Beginn um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.
Es singen: Der Gospelchor Braunschweig in der Hildesheimer Michaeliskirche; die Gospelswingers Bremen in der Sarstedter St.-Nicolai-Kirche; Gospel & More Burgstemmen und Joy Gronau in der St.-Matthäi-Kirche in Gronau; Songs of Salvation und Spiritual Voices Cadenberg in der St.-Laurentius-Kirche in Hohenhameln, Quer Be(e)t Mehle und Just Spirit Laatzen in der St.-Johannis-Kirche in Nordstemmen; Gospel Unity und Gospel Voices in der St.-Pankratius-Kirche in Bockenem sowie die Holler Gospel Singers und Repeat to fade in der evangelisch-lutherischen Kirche in Heinde.

Am Sonnabend, 10. Oktober, findet dann das große Gospel-Gala-Konzert in der Sparkassenarena in Hildesheim statt. Die Chöre bereiten sich tagsüber mit Workshops und Proben vor. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist um 18.30 Uhr.

Am Sonntag, 11. Oktober, singen sieben Gospelchöre jeweils um 10 Uhr im St.-Bernward-Krankenhaus sowie in verschiedenen Senioreneinrichtungen. Um 11.30 Uhr findet ein Abschlussgottesdienst in der Andreaskirche statt.