AltenpflegeschülerInnen der Herman-Nohl-Schule spielen Stegreifkrippenspiel mit Seniorinnen und Senioren in Harsum
Harsum. „Ein bisschen aufgeregt sind wir schon“, sagt Nico Petersen. Und Jennifer Lüder stimmt ihm nickend zu. Die beiden haben sich in Schale geworfen – er trägt Hemd und Sakko, sie Bluse und Blazer. Und dass sie etwas aufgeregt sind, liegt auf der Hand. Schließlich leiten die beiden angehenden AltenpflegeschülerInnen als Moderationsduo gleich eine Gruppe von Seniorinnen und Senioren aus dem Altenpflegeheim St. Elisabeth in Harsum durch ein Krippenspiel.
Dass sie an diesem Nachmittag selbst in die Rollen von Maria und Joseph, Engel und Hirten schlüpfen sollen, ist für die Seniorinnen und Senioren, die sich um die Tische im Speisesaal des St. Elisabeth-Heims sammeln, natürlich eine ziemliche Überraschung. Und als das Moderationsteam Petersen/Lüder damit beginnt, die Rollen für das Krippenspiel zu vergeben, herrscht anfangs auch noch deutliche Zurückhaltung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern. Erst als Lüder und Petersen versichern, dass wirklich kein Text gelernt werden muss und dass man natürlich auch Requisiten für die Darsteller mitgebracht habe, finden sich in den Reihen älteren Damen und Herren eine Maria und ein Joseph – zusammen mögen sie rund 160 Jahre alt sein.
Auch ein Engel erklärt sich bereit, er spielt vom Rollstuhl aus. Und ein paar der Rollen übernehmen schließlich dann auch die Altenpflegeschülerinnen und -schüler der Hildesheimer Herman-Nohl-Schule, die dieses Stegreifkrippenspiel als Klasse vorbereitet und einstudiert haben. „Ein Krippenspiel für Senioren üben wir jedes Jahr mit unseren Altenpflegern ein. Aber normalerweise spielen unsere Schüler es vor“, sagt der evangelische Schulpastor Valentin Winnen „So ein Mitmach-Krippenspiel probieren wir heute zum ersten mal“, bestätigt Lehrer Bruno Euen, der die musikalische Begleitung leitet.
Und in der Tat: So entsteht an diesem Nachmittag in Harsum eine ganz besondere, eine gemischte Krippenszene aus alt und jung, aus angehenden AltenpflegerInnen und SeniorInnen, die gemeinsam und spontan die Geburt Jesu inszenieren. Dass dabei letztlich alle ihren Spaß haben, kann man an den Gesichtern der DarstellerInnen und ZuschauerInnen ablesen – und auch am Applaus, den die SeniorInnen der Berufsschulklasse spenden.