Hildesheim. In der Zeit vor Ostern sind viele Menschen mit Vorbereitungen für das Fest beschäftigt: Das Haus wird geschmückt, Eier werden bemalt, vielleicht auch ein Osterkranz gebacken. „Man kann sich aber auch auf ganz andere Art mit dieser Zeit auseinandersetzten", findet Kirchenkreisjugendwartin Elske Gödeke. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie den Ökumenischen Kreuzweg der Jugend für Hildesheim organisiert. Am Montagabend wurde er eröffnet.
Noch bis Mittwoch, 3. April, können sich BesucherInnen der St. Michaeliskirche das Ergebnis anschauen und auch selbst in den Stationen aktiv werden. Acht Gruppen von Jugendlichen und Erwachsenen haben jeweils eine Station des Kreuzweges gestaltet. „Wir haben die Geschichte aus der Bibel gewissermaßen in die heutige Realität geholt", erklärt Gödeke.
Auf einem Kreuzweg wird der Leidensweg von Jesus Christus in den Stationen bis zur Auferstehung nachempfunden. Für den Kreuzweg der Jugend entwickelt ein Redaktionsteam Arbeitsmaterialien, mit dem bundesweit Jugendliche ihre eigenen Kreuzwege gestalten. In diesem Jahr stand die Aktion unter dem Motto „Ans Licht". Unter anderem dienten Fotografien des Künstlers Ben Willikens als Inspiration.
Die 13 schwarz-weißen Bilder stellten die Jugendgruppen in diesem Jahr vor besondere Herausforderungen. Die Motive reduzieren sich teils nur auf eine Wand, eine Tür oder einen Stuhl. „Die Bilder waren in diesem Jahr sehr anspruchsvoll", findet Katrin Bode vom Kirchenkreisjugenddienst. „Sie geben keine eindeutige Geschichte vor." Umso beeindruckter sei sie von den Ergebnissen der Jugendgruppen. „Die Jugendlichen waren super kreativ und haben die Stationen liebevoll vorbereitet", so Katrin Bode.
Emma Abmeier, Sina Bädje und Henrik Riedel von der Michelsenschule haben sich für ihre Station mit der Hilfe beschäftigt, die Jesus auf dem Kreuzweg erfahren hat. Sie wollten die Einsamkeit ebenso erfahrbar machen wie die Unterstützung durch andere Menschen. Mit zwei Zelten haben sie einen dunklen und einen hellen Raum geschaffen. „Für den dunklen Raum hat ein Mitschüler selbst eine Geschichte geschrieben und aufgenommen, die zum Nachdenken anregen soll", berichtet Abmeier. Über Lautsprecher können BesucherInnen sie nun im Zelt anhören. Die Tür zum hellen Raum lässt sich nur mit der Hilfe einer zweiten Person öffnen.