Barienrode. „Ich finde es gut, dass die Schulgottesdienste immer zwischendurch sind und nicht nur an den Sonntagen“, erklärt Viertklässlerin Nela. „Es ist auch egal, ob sie in der Titusgemeinde oder in St. Nikolaus stattfinden. Allerdings ist es in St. Nikolaus immer etwas kälter und in Titus ist die Bühne größer“, ergänzte ein Mitschüler beim 200. ökumenischen Gottesdienst in Barienrode.
Bereits seit 1999, ins Leben gerufen vom damaligen Schulleiter Richard Bruns, Pastor Kurt Albrecht und Astrid Algermissen, die als Ehrenamtliche den Kindergottesdienst in der Titusgemeinde leitete, gibt es an der kleinen Barienroder Grundschule donnerstags im Stundenplan ein fest installiertes Religionsband. Alle Schüler bereiten in unterschiedlicher Zusammensetzung monatliche Gottesdienste vor.
Unterstützt werden sie dabei von einem Planungsteam, bestehend aus Lehrerinnen, Eltern, und sich abwechselnden Hauptamtlichen der beiden Kirchengemeinden des Ortes. Christine Schäffer, Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Titusgemeinde und ebenfalls schon viele Jahre im Team dabei, betont, wie wichtig auch den Kirchengemeinden diese enge und wunderbare Kooperation ist. Kinder leben und erleben ein christliches Miteinander, sie werden für Glaubensdinge sensibel gemacht, können so zu Hoffnungsträgern für eine lebendige Kirche werden.
Gebete und Fürbitten, Rollenspiele, Lesungen, Tänze – die Schüler der Klassen 1 bis 4 lernen während ihrer Grundschulzeit auf vielfältige Weise christliche Werte kennen, bewegen sich sicher und selbstbewusst auf der „Kirchenbühne“ im Altarraum. So auch in diesem 200. Gottesdienst. „Vor allem habe ich bewundert, dass hier eben neben den Darstellern und Chorsängern Solisten ausdrucksstark und ohne Furcht vor weit mehr als 100 Gottesdienstbesuchern gesungen haben“, formulierte dann auch Pastor Hans-Martin Joost in seiner Ansprache.
In Anlehnung an Gina Ruck-Pauquets Kinderbuch „Das Vierfarbenland“ waren alle 80 Schüler der Grundschule in den vier Grundfarben erschienen, wurden zunächst nach Farben sortiert gesetzt und durften sich im Verlauf des Gottesdienstes farbig gemischt umsetzen. Denn bunt ist besser. Dass dieser Plätzetausch nicht zu großem Tumult führte, so Pastor Joosts Überzeugung, ist klar der Achtung der Schüler vor dem Kirchenraum geschuldet.
Auch Kaplan Matthias Rejnowski lobte die Barienroder Schulgottesdienste. „Zu manchen Terminen muss ich gehen, zu anderen darf ich gehen. Zu euch komme ich immer besonders gern“, erklärte er augenzwinkernd. Das, so Rejnowski weiter, liegt aber nicht nur an den Gottesdiensten selbst, sondern auch an den intensiven, fröhlichen und immer mit reichlich gutem Essen verbundenen Vorbereitungsabenden. Viele Ehrengäste erlebten im Anschluss an den Gottesdienst, wie Schul- und Kindergartenkinder mit bunten Seifenblasen ihren Dank und ihre Wünsche in den Himmel schickten.
„Ihre heutige Anwesenheit ist eine wundervolle Würdigung unserer christlichen Arbeit“, dankte Schulleiterin Petra Albrecht-Skowronski allen Anwesenden während einer kleinen Feierstunde. Sie versprach: „Wir machen weiter!“ Petra Albrecht-Skowronski