20 Jahre Kulturgenuss mit Kuchen

Nachricht Marienrode, 03. Mai 2018

„Literatur und Musik“ in Marienrode beginnt Geburtstags-Spielzeit

Marienrode. Am nächsten Sonntag, 6. Mai, beginnt eine neue Spielzeit für die Reihe „Literatur und Musik“ in Marienrode. Damit besteht das Format, ursprünglich als Begleitangebot zur Expo 2000 in Hannover gedacht, seit 20 Jahren. Und „ich mache weiter, solange wir noch ein volles Haus haben“, sagt Organisator Hans-Herbert Wintgens. 1998 wurde die Idee zu der Veranstaltungsreihe im Gespräch zwischen Wintgens – damals Mitglied im Kirchenvorstand von St. Cosmas und Damian – und Pastor Jürgen Plötze geboren.

Pastor Plötze wurde zwar 2014 von der Gemeinde verabschiedet, weil er eine neue Aufgabe im Kloster Loccum antrat. Dieses Jahr kommt er aber zurück, um zum Auftakt des Lese-Sommers erstmals selbst einen Nachmittag in der Torkapelle zu gestalten. „Mein Leben sei ein Wandern“ lautet das Thema. Dazu gibt es Musik von Petra Nocker (Gesang), Dr. Klaus Fobbe ( Cello) und Ulrich Tegtmeyer (Orgel). Und auch Mitgründer Hans-Herbert Wintgens wird dieses Jahr selbst am Programm mitwirken. Am 7. Oktober spricht er über das Kriegstagebuch und andere Texte, die Erich Kästner in den Jahren 1941 bis 1945 heimlich verfasst hat. „Das Blaue Buch“ ist erst dieses Jahr erschienen.

Markert und Spohn Lit Musik
Musiker wie hier Almut Markert und Peter Spohn bereichern die Lesungen mit ihrem Spiel.

Zum 20-jährigen Bestehen der Reihe hat Wintgens eine Broschüre zusammengestellt, die vergangene Programme und Mitwirkende aufführt und einzelne Veranstaltungen herausgreift. „Schön waren alle“, sagt er. Besonders in Erinnerung geblieben ist zum Beispiel eine Lesung in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis schottischer Sprache und Kultur, selbstverständlich inklusive der Great Highland Bagpipe. Die Lesung der Texte von Robert Burns bot auch für den Literaturwissenschaftler Wintgens noch Neues und Bereicherndes.

Obwohl weder den Lesenden noch den Musizierenden bei „Literatur und Musik“ ein Honorar bezahlt wird, hat der Organisator die Termine immer besetzen können. Hilfreich waren dabei von Anfang an die guten Kontakte zu Kirche und Universität, aber auch die Zusammenarbeit mit dem Hildesheimer Theater. Insbesondere Schauspielerin Ilse Dannehl ließ es sich nicht nehmen, bis ins hohe Alter jedes Jahr einen Nachmittag zu gestalten. Schwierig für Schauspieler sei es aber offenbar, ihre Redezeit auf die eingeplanten 40 Minuten zu beschränken, hat Wintgens festgestellt. Zu sehr hingen sie an jedem ausgewählten Text.

Kaffeetrinken Literatur und Musik
Auch das gehört seit 20 Jahren dazu: Im Anschluss an Literatur und Musik gibt es Kaffee und Kuchen auf der Terrasse.

Wunsch der Beteiligten der Kulturreihe ist es, den Zuhörenden über den Nachmittag hinaus einen Impuls mit nach Hause zu geben: Für Gespräche mit Freunden, eigene Lektüre, weitere Recherche. Dazu verhilft auch das Angebot von Kaffee und Kuchen auf der Terrasse im Anschluss an die Lesung. So laufen die Gäste nicht gleich auseinander, sondern tauschen sich noch über das Erlebte aus. Für das gespendete Kuchenbuffet sorgt Annemarie Wintgens mit einer Gruppe von Freundinnen.

„Literatur und Musik“ findet im Sommer jeweils einmal im Monat sonntags um 15 Uhr in der ev.-luth. Torkapelle St. Cosmas und Damian in Marienrode statt. Die Termine dieses Jahres sind:

6. Mai: Studieninspektor Jürgen Plötze, „Mein Leben sei ein Wandern“ – Literarische Wortmeldungen von unterwegs. Musik: Petra Nocker, Dr. Klaus Fobbe, Ulrich Tegtmeyer

3. Juni: Prof. Dr. Rieck, „Freunde und andere Wesen“, selbst verfasste Börger-Gedichte. Musik: Cantus Tibiarum – Leitung Christian Scharf

1. Juli: Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich, „Russische Literatur und russische Identitäten“. Musik: Ellen-Maria Kienhorst spielt russische Komponisten (Cello)

5. August: Landessuperintendent Eckhard Gorka, „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“. Musik: Bettina Gilbert (Klavier)

2. September: Prof. Dr. Wolfgang Menzel, „Gedichte, die mir lebenslang wichtig waren“. Musik: Petra Nocker (Gesang/Gitarre), Günter Szemkus (Gitarre/Mundharmonika)

7. Oktober: Hans-Herbert Wintgens, „Der unbekannte Erich Kästner als Chronist seiner Zeit“. Musik: Silke Glatzel-Jacobsen (Gesang), Hans-Jürgen Hahn (Klavier).

Der Eintritt ist frei. Für das Gesamtpaket von Kultur- und Kuchengenuss wird jedoch um eine Spende gebeten.