Hildesheim. Schön waren sie nun wirklich nicht mehr, die Teppiche in der St. Andreas-Kirche. Seit 50 Jahren lagen sie in den Gängen zwischen den Kirchenbänken und haben seither unter ungezählten Fußtritten deutlich gelitten. Nun kommen sie raus. Zurück bleibt feiner roter Staub auf den Steinfliesen von den durch Alter trocken und bröselig gewordenen Teppichrücken.
Schon bald nach der Wieder-Einweihung der Kirche 1965 war der Gemeinde klar geworden, dass die Akustik in dem hohen dreischiffigen Steinbau nach schallschluckendem Stoff verlangte. Auch mit den Teppichen sei die Akustik in der Kirche durchaus noch problematisch gewesen, weiß Pastorin Dr. Martina Janßen. Wer hier predigen oder eine Lesung halten will, sollte schon aufpassen, wo er sich positioniert. Je nach Standort oder Stimmlage, so die Pastorin, sind die Sprechenden sehr unterschiedlich gut zu verstehen. Nun soll ein Akustik-Gutachten bei der Entscheidung helfen, welche Maßnahmen die Klangqualität in der Kirche in Zukunft wohl verbessern könnten.