Hildesheim. Politisch steht der Klimaschutz seit der Europawahl ganz oben auf der Liste. Auch in der evangelischen Kirche nimmt seine Bedeutung zu. Das wurde am Donnerstagabend bei der Sitzung des evangelischen Kirchenkreistags Hildesheim-Sarstedt deutlich. Zusammen mit den Kitas und finanziellen Zukunftsaussichten gehörte der Klimaschutz zu den wichtigen Themen im Kirchenamt am Flughafen.
Karin Köhler und Jörn Surborg sind nicht nur Mitglieder der Kirchenkreistags, sondern auch der Synode der Landeskirche. Bei der letzten Tagung im Mai hatte dort Landesbischof Ralf Meister überraschend zwei Schülerinnen der Bewegung „Fridays For Future“ aufs Podium gebeten, berichtete Karin Köhler. Deren Vortrag habe unmissverständlich klar gemacht, dass der Einsatz fürs Klima zum christlichen Auftrag gehöre. Hier sei die Kirche bislang hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben, so Köhler: „Man muss sich schämen und denkt: Was hätten wir alles anders machen können!“
Der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt stehe vergleichsweise gut da, sagte Karin Köhler. Vor allem durch das ökofaire Bildungsprojekt „Lernen eine Welt zu sein“, das in dieser Form einmalig in der Landeskirche sei. Passend: Die Projektleiterin Michaela Grön hatte just an diesem Abend dafür gesorgt, dass der Pausensnack des Kirchenkreistags erstmals rein vegetarisch bestückt war. Außerdem präsentierte Superintendent Mirko Peisert den neuen ökofairen Kirchenkreis-Kaffee. Ein weiteres Beispiel für die Neuausrichtung ist die kürzlich getroffene Entscheidung der Hildesheimer Innenstadtgemeinden, bei Festen nur noch biologisches und ökofaires Grillfleisch anzubieten.