Mit dem 1. Januar 2024 wird die Martin-Luther-Kapellengemeinde Giften aus der St.-Paulus-Kirchengemeinde ausgegliedert und in eine Kirchengemeinde umgewandelt. Einem endsprechenden Antrag des Kapellenvorstandes im Frühsommer 2023 wurde vom Landeskirchenamt stattgegeben.
Erstmals in seiner bis ins Mittelalter zurückgehenden Geschichte gibt es damit in Giften eine rechtlich eigenständige Kirchengemeinde. Seit wann eine Kapelle im Ort besteht, ist nicht bekannt. Soweit man aber zurückschauen kann, wurde sie lange Zeit von St. Nicolai Sarstedt aus pfarramtlich betreut. Erst 1953 wurde sie gemeinsam mit Barnten zu einer beide Orte umfassenden Kirchengemeinde aus St. Nicolai herausgelöst.
Im Zuge von Stellenplanungen im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt kam es 1999 dazu, dass Giften Teil von St. Paulus wurde. 2003 erhielt die Kapelle den Namenszusatz Martin Luther. Weil in der Hannoverschen Landeskirche aber Kapellengemeinden in einer Gesamtkirchengemeinde nicht mehr vorgesehen sind, hat der Kapellenvorstand mit Zustimmung von St. Paulus Sarstedt, vom Gemeindeverbund Sarstedt und vom Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt die Umwandlung beantragt.
Man mag fragen, warum in Zeiten wie diesen bei einer Zahl von etwa 300 evangelischen Gemeindegliedern solch ein ‚Upgraden‘ überhaupt Sinn ergibt. Im praktischen Gemeindeleben ändert sich nicht viel. Die Verbindung zu St. Paulus bleibt durch das Pfarramt erhalten und soll auch weiter gut gepflegt werden. Es besteht jedoch nur durch die Umwandlung die Möglichkeit, Teil einer Gesamtkirchengemeinde zu werden, mit der sich der ev.-luth. Gemeindeverbund Sarstedt in den nächsten Jahren eine neue attraktive und zukunftweisende rechtliche Gestalt geben will.
Nach dem ersten Gottesdienst im neuen Jahr, am 7. Januar um 10.30 Uhr, wird die Umwandlung in eine Kirchengemeinde mit einem kleinen Empfang gefeiert. Alle sind herzlich eingeladen.