Synode des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt beschließt nächsten Doppelhaushalt

Nachricht Hildesheim, 21. November 2024

Erste Kirchenkreis-Synode für Superintendentin Cordula Trauner: „Als Kirche sind wir mehr als Gebäude und Programme“

Hildesheim. Die Synode des ev.-luth. Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt hat in ihrer letzten Sitzung der Legislaturperiode den nächsten Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 beschlossen.

Dr. Klaus Neuser, Vorsitzender des Finanzausschusses, bereitete die Synode bei der Vorstellung des Haushalts auf immer knapper werdende Mittel in der Zukunft vor. Seine Maxime heiße Sparen. Die Zuweisungen und Förderungen der Landeskirche würden zurückgehen, ebenso die Einnahmen aus der Kirchensteuer, warnte Neuser. Wie der Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt in die Zukunft gehe, betonte Superintendentin Cordula Trauner, werde gemeinsam in den Gremien des Kirchenkreises und in der Synode beraten.

„Willkommen und Abschied“, wie der Vorstandsvorsitzende Jörn Surborg sagte, prägte die Sitzung: Die bisherigen Synoden-Mitglieder wurden mit Dank verabschiedet. Viele von ihnen haben mehr als nur eine sechsjährige Amtszeit in dem Gremium mitgearbeitet: Gerhard Lehrke aus Bolzum sogar 40 Jahre. Von den neu Gewählten der nächsten Synode nahmen schon einige als Gäste teil, darunter Vertreter und Vertreterinnen des Kirchenkreis-Jugendkonvents.

Für Cordula Trauner war es die erste Synode als Superintendentin. Sie berichtete von ihren ersten 113 Tagen im Amt und erklärte, der Kirchenkreis sei mit seinen vielseitigen Angeboten für Menschen aller Generationen, in der Musik, mit St. Jakobi als Kulturkirche und dem Friedensort „Lernen eine Welt zu sein“ auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit gut aufgestellt. „Als Kirche sind wir mehr als Gebäude und Programme, wir sind Menschen, die einander in Gottes Auftrag begegnen und zusammenwirken“, sagte Trauner. Die Synodalen seien tief eingebettet in das Fundament des kirchlichen Lebens.

In ihrem Bericht betonte die Superintendentin die klare Abgrenzung gegenüber jeder Form von Rechtsextremismus und völkischem Nationalismus. Beides sei mit dem Christentum nicht vereinbar. Im Rückblick auf die Veröffentlichung der Forum-Studie zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche im Januar sagte Trauner: „Wir haben schändlich versagt. Was wir tun können: anerkennen, nicht leugnen. Klar und eindeutig an der Seite der Betroffenen stehen.“ Aufarbeitung und Prävention seien die Aufgaben für die Zukunft.

Die auf fünf Jahre befristete Stelle für den Koordinator der Altenseelsorge, die im März 2025 enden würde, soll auf Beschluss der Synode in eine unbefristete Planstelle umgewandelt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Landeskirche wie erwartet 75 Prozent der Stelle finanziert, so dass der Kirchenkreis nur noch ein Viertel selbst tragen müsste.

Pastor Klaus Daniel Serke stellte dem Gremium seine bisherige Arbeit als Inhaber der Funktionspfarrstelle vor: So organisiert er unter anderem besondere Gottesdienste und das Café Vergissmeinnicht für an Demenz Erkrankte, gemeinsames Singen von Senioren und Seniorinnen mit dem Kinderchor und informative Netzwerktreffen. Mehr als 17.000 Gemeindemitglieder im Kirchenkreis und damit 35 Prozent seien älter als 61 Jahre, sagte Serke.

Die Arbeitsgruppe Klimaschutz wird im Januar 2025 ihre Ergebnisse vorlegen, berichtete Pastor Lutz Krügener, so dass die Synode im Juni darüber beschließen kann. Ziel des landeskirchlichen Klimaschutzmanagement-Konzeptes ist eine Einsparung der CO2-Emissionen von 80 Prozent bis 2035, und von 100 Prozent bis 2045. Die vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen gelinge aber nur mit zusätzlichem Personal, erklärte Krügener. Wiebke Barth