Hildesheim. Wenigstens ein Mal wollte der schwer kranke Elfjährige wie andere Jungen ein Spiel der Borsussia Dortmund im Stadion sehen. Eine Vierjährige wünschte sich, mit ihrer kleinen Schwester am Flughafen auf der Aussichtsplattform zu spielen. Im Alter von 102 Jahren wollte eine Frau sich noch einmal mit ihrer Freundin zum Kaffeeklatsch treffen: All diese letzten Ausflüge hat der Wünschewagen des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) Niedersachsen schon möglich gemacht.
Auf Einladung des Hospizvereins „Geborgen bis zuletzt“ kam der umgebaute Krankenwagen nach Hildesheim und parkte zur Besichtigung vor dem Kirchenamt. Aus Anlass des Tages der Kinderhospizarbeit hatte der Hospizverein Mitglieder und andere Interessierte eingeladen, sich über die Einsätze des Wünschewagens und über die Kinderbegleitung des Vereins zu informieren.
Zwei solcher Wünschewagen stehen dem ASB in Niedersachsen zur Verfügung, berichteten Julia-Marie Meisenburg und Maren Meier. Wer sich in den letzten Monaten oder Wochen des Lebens befindet, kann sich damit eine letzte Fahrt zu einem Traumziel wünschen – solange es sich in Deutschland befindet. „Ganz oft ist es das Meer, das hat eine große Strahlkraft“, erzählt Meisenburg. Angehörige oder eben auch ehrenamtliche Hospizbegleiter und -begleiterinnen können den Ausflug beantragen.
Nur eine Überraschung sollte es nicht sein, die Fahrgäste werden immer selbst gefragt, ob sie die Tour überhaupt wollen. Zusammen mit einer Begleitperson nach Wunsch geht es dann los: Im Sitzen oder Liegen, mit Blick aus großen Panoramafenstern, farbiger Beleuchtung und Wunschmusik und vor allem mit pflegerischer und medizinischer Betreuung. 122 Ehrenamtliche stehen beim ASB dafür bereit.