Position beziehen als Christen und Christinnen in Gesellschaft und Politik

Nachricht Hildesheim, 05. September 2025

Neue Veranstaltungsreihe der Lukasgemeinde lädt ein zum Gedankenaustausch – Beginn am 29. September

Prof. Dr. Maren Bienert. Foto: privat

Wie können Christen und Christinnen auf heutige gesellschaftliche Herausforderungen reagieren? Welche Haltung sollten sie einnehmen bei Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, Generationengerechtigkeit und Identität oder gegenüber erstarkenden antidemokratischen Bewegungen? Und soll die Kirche überhaupt zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen Stellung beziehen und sich einmischen?

Um diese Fragen geht es in einer neuen Veranstaltungsreihe der evangelischen Lukasgemeinde in Ochtersum. Das Format entwickelt haben drei Frauen aus dem Kirchenvorstand: Gabriele Hupka, Inge Lähnemann und Hannah Schünemann. Die Lukaskirche mit ihren Angeboten, mit dem Café Luca, dem Mittagstisch oder Luca mobil, und in der lebendigen ökumenischen Zusammenarbeit, sei wichtig für den Stadtteil Ochtersum, meint Inge Lähnemann.

Bei diesen Angeboten gehe es meist um soziale Ziele wie Zusammenhalt und Begegnung. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens müsse aber auch ihren Platz haben, betont Gabriele Hupka – daher das neue Format. „Wir sind überzeugt, dass christliche Werte in der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen und noch mehr spielen könnten“, sagen die Initiatorinnen. Für die Frauen ist klar: „Die christliche Botschaft verlangt, dass die Kirche sich politisch und gesellschaftlich positioniert.“

Das Format sieht einmal im Monat montags, jeweils um 19 Uhr, einen Abend in der Lukaskirche vor, der mit einem Impulsvortrag beginnt und dann zum Gedankenaustausch bei Wein und Snacks einlädt. Start ist am Montag, 29. September. Prof. Dr. Maren Bienert von der Stiftungs-Universität Hildesheim spricht unter dem Titel „Glauben gegen alle Wirklichkeit“ über die Spannung zwischen dem, was Christen und Christinnen in der Welt erleben, und dem, was sie hoffen und worauf sie vertrauen.

Am Montag, 27. Oktober, berichtet Pastor Dr. Ulf Zastrow über seine Erfahrungen als Christ in der DDR, über die Kirche in einer zunehmend säkularen Gesellschaft und die Wahrnehmung der gesamtdeutschen Gegenwart. Am 24. November geht es mit Prof. Helge Hupka, ehemaliger Präsident des Oberlandesgerichts Braunschweig, um das Thema „Mein Reich ist nicht von dieser Welt – Christen und Christinnen in der Demokratie“.

Hannah Schünemann beschäftigt sich in ihrem Masterstudiengang Religionswissenschaften mit neuen evangelikalen Bewegungen in sozialen Medien und „rechtem Christentum“ – Thema ihres Impulsvortrags im Januar. Im Februar fragt Helmut Aßmann, Oberlandeskirchenrat i. R.: „Warum macht uns die frohe Botschaft eigentlich nicht froher?“

„Weder die Dozenten noch die Themen gehen uns aus“, freut sich Gabriele Hupka über das Programm, das während des kommenden Jahres fortgeführt werden soll.   Wiebke Barth