Kirche, Licht und Kunst

Nachricht Hildesheim, 16. Januar 2020

Pop Up-Kirche in der Schuhstraße öffnet während der Lichtungen / Streifzüge zu den Lichtkunstwerken in Hildesheimer Kirchenräumen

Die Lichter der Stadt spiegeln sich in den Schaufensterscheiben der Schuhstraße 54, während Projektkoordinatorin Nele Gittermann dabei ist, das Ladenlokal wieder in eine Pop Up-Kirche zu verwandeln. Foto: Wiebke Barth

Hildesheim. Die Pop Up-Kirche in der Schuhstraße öffnet für die Lichtungen noch einmal ihre Türen. Wenn vom 23. bis 26. Januar wieder tausende von Menschen durch die Stadt streifen, von einem Lichtkunstort zum anderen streben, gibt es dort an zentraler Stelle einen Raum zum Ausruhen, Nachdenken, ins Gespräch kommen. An allen vier Tagen von Donnerstag bis Sonntag ist die Pop Up-Kirche jeweils von 18 bis 23 Uhr geöffnet. Hier können die BesucherInnen der Licht-Biennale sich mit einem Becher Tee erfrischen und sich aufwärmen. Immer um 20 Uhr gibt es auch ein kleines Abendbrot. Am Donnerstag schließt sich um 21 Uhr ein Konzert mit dem Singer-Songwriter Michel von Wussow aus Hannover an.

Kirchen spielen während der Licht-Biennale eine wesentliche Rolle als Orte der Kunst. Wie verändern sie sich, wie verändert sich die Wahrnehmung der Betrachtenden durch die Kunstwerke? Die Andreaskirche, die Michaeliskirche, der Dom und das Literaturhaus St. Jakobi gehören zu den Standorten der Lichtkunst. In Kooperation mit den EVI-Lichtungen bietet die Pop Up-Kirche Streifzüge zu den Kirchorten. Begleitet von Pastor Dirk Woltmann (Michaelisgemeinde) oder Pastor Detlef Albrecht (Andreasgemeinde) besuchen die Teilnehmenden die Lichtkunstwerke in den Kirchen unter diesem besonderen Aspekt. Treffpunkt ist jeden Abend um 18.30 Uhr am Dommuseum.

Das Thema Kirche und Kunst wird am Freitag, 24. Januar, um 18 Uhr in der Pop Up-Kirche, Schuhstraße 54, in einer Diskussion vertieft. Wie gehen die Künstler mit diesen Räumen um? Ist die Kirche einfach ein Gebäude, das die Kunst umgibt? Bezieht sich das Lichtkunstwerk auf die besondere Architektur dieser Bauten? Oder tritt die Kunst in Dialog mit der religiösen Bedeutung des Ortes? Mit dabei sind Detlef Hartung – er stellt in der Jakobikirche aus – und Tatjana Busch, deren Arbeit in der Annenkapelle des Doms zu sehen ist, außerdem Lichtkünstlerin Yvonne Goulbier, die dieses Jahr bei den Lichtungen nicht mit einem Werk vertreten ist. Weiterer  Diskussionspartner ist der Medienpädagoge, Ausstellungskurator, Theologe und Publizist Andreas Mertin. Das Verhältnis von zeitgenössischer Kunst und Religion ist Schwerpunkt seiner Arbeit.

Für das Licht zu Hause bietet die Pop Up-Kirche darüber hinaus einen Workshop an: Am Samstag, 25. Januar, um 18 Uhr werden dort Kerzen gestaltet. Am Sonntag, um 18 Uhr findet in dem Ladenlokal in der Schuhstraße eine Taizé-Andacht im Stil einer  „Nacht der Lichter“ statt.

Die Pop Up-Kirche als Kirchenraum auf Zeit ist ein Projekt des evangelischen Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt.   Wiebke Barth