Hildesheim. Der sechsjährige Carlos und sein neuer Freund Theo lassen Ringe an ihren Armen wirbeln. Mit zweien sieht das schon sehr gekonnt aus – nächste Stufe sind drei Ringe gleichzeitig, erklärt Theo. Zeit zum Üben ist ja noch. Eine Woche lang tummeln sich 50 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren beim „Sommer im Park“ im Magdalenengarten, der mit einer Kollektion unterschiedlicher Zelte ein ungewohntes Bild bietet. Vereinzelte Spaziergängerinnen schauen wohlwollend auf das bunte Treiben.
Die Kinder sind hier täglich von 8.30 bis 17 Uhr gut aufgehoben, einige kommen schon in die Frühbetreuung ab 7.30 Uhr. Dank einer Reihe von Sponsoren seien die Kosten für Betreuung und Verpflegung der Kinder für die Familien gering, sagt Diakonin Katrin Bode vom Kirchenkreisjugenddienst (KKJD). Die Familien bestimmen ihren Beitrag selbst je nach Möglichkeiten. Berufstätige Eltern, die oft nach den Schulschließungen nicht mehr ausreichend Urlaubstage übrig haben, um die Sommerferien zu überbrücken, sind dankbar für das Angebot. „Ihr seid unsere Rettung, haben uns einige gesagt“, erzählt Katrin Bode. Wie Carlotta Seidlitz und Harald Breitenfeld gehört sie zu den hauptamtlichen Betreuenden, Kollegin Elske Gödeke hilft bei der Planung im Hintergrund.
Dazu kommt die Unterstützung durch 26 Jugendliche und junge Erwachsene, die beim KKJD mal ihre Jugendleiter-Card erworben haben und jetzt ehrenamtlich in den verschiedenen Workshops bei der Kinderbetreuung helfen. Anstatt ihre Ferien beispielsweise mit Ausschlafen, Chillen oder Zocken zu verbringen, stehen sie früh auf und radeln zum Magdalenengarten. „Für die Kinder mache ich das“, sagt Nura Wendt. „Die Kinder brauchen doch Abwechslung und müssen sich bewegen. Und wir sind ein super Team“, erklärt Aurel Dammann. „Das macht super viel Freude“, bestätigt Jonathan Kaether. Und: „Irgendwer muss ja das Müsli holen“, meint Reto Othmer, der gerade das Frühstück auf einem Handwagen auf das Gelände zieht.